Bereits seit vielen Jahren verfolge ich die Zahlenangaben für Wal- und Delfin-Beifänge.
Früher ging man davon aus, dass 300.000 Tiere pro Jahr als Beifang in Netzen umkommen. Heute wird die gleiche Zahl genannt (siehe zum Beispiel aktuellen Beitrag vom WWF).
Zahl ist nicht bestimmbar
Trotz der vielen aktiven Tierschutzorganisationen und Protestaktionen von Tierfreunden tut sich hier offenbar nichts.
Vielleicht liegt es daran, dass wir heutzutage wieder mehr Delfine und Wale haben als noch vor 20 Jahren.
Aber vielleicht ist der Grund auch darin zu sehen, dass man eigentlich gar nicht bestimmen kann, wie groß die Beifangzahl ausfällt. Die meisten Tiere werden auf dem Meer entsorgt oder sterben später an ihren Verletzungen. Sinken sie auf den Meeresboden, sind sie für die Statistik nicht mehr greifbar.
Industriefischerei schadet den Walen und Delfinen
Nichtsdestotrotz: Der unnatürliche Tod vieler Wale und Delfine ist vor allem der Industriefischerei geschuldet.
So sagt Heike Zidowitz, Expertin für den Schutz mariner Arten beim WWF Deutschland: „Fischerei ist die größte einzelne Bedrohung für Delfine und für die marine Artenvielfalt insgesamt. Sind sie einmal in ein Fischernetz verstrickt, können Delfine nicht zum Atmen an die Wasseroberfläche und ersticken.“
Besonders gefährlich sind kilometerlange Kiemen- und Stellnetze, die wie Wände senkrecht im Wasser aufgespannt werden. Die Netzmaschen bestehen aus dünnem Nylonmaterial, das Delfine mithilfe ihrer Echo-Ortung nicht wahrnehmen können. Daher schwimmen sie in die tödliche Falle.