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Dauerbeschallung in den Meeren


Die Vereinten Nationen haben 2021 das Jahrzehnt Ozeanforschung ausgerufen.

Mit Unterwassermikrofonen, sogenannten Hydrophonen, kann man die Unterwasserwelt erforschen.
(Foto: Susanne Gugeler)

Sieben Ziele

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat sieben Ziele für die Dekade der Ozeanforschung für nachhaltige Entwicklung bis zum Jahr 2030 beschlossen. Diese sind:

* ein sauberer Ozean, dessen Quellen der Verschmutzung identifiziert und reduziert oder entfernt werden,
* ein gesunder und widerstandsfähiger Ozean, dessen Ökosysteme verstanden, geschützt, wiederhergestellt und verwaltet werden,
* ein produktiver Ozean, der eine nachhaltige Nahrungsmittelversorgung und eine nachhaltige Meereswirtschaft unterstützt,
* ein vorausschauender Ozean, das heißt, dass die Gesellschaft die sich verändernden Bedingungen im Meer versteht und darauf reagieren kann,
* ein sicherer Ozean, vor dessen Gefahren Leben und Lebensgrundlagen geschützt sind,
* ein zugänglicher Ozean mit offenem und gleichberechtigtem Zugang zu Daten, Informationen, Technologien und Innovationen,
* ein inspirierender Ozean, das heißt, dass die Gesellschaft den Ozean in Bezug auf das menschliche Wohlergehen und die nachhaltige Entwicklung versteht und wertschätzt.

Die gefährlichsten Lärmquellen

Ein „sauberer“ und „gesunder“ sowie „sicherer“ Ozean ist ohne Lärmreduzierung nicht erreichbar.

Galileo.tv hat sich mit den gefährlichsten Lärmquellen unter Wasser auseinandergesetzt: Diese gehen vor allem vom Militär und der Ölindustrie aus.

* Mit Schallkanonen, die Wellen bis tief in den Boden „schießen“, wird ergründet, ob sich in bestimmten Regionen Öl- oder Gas befinden.

* Sogenannte Airguns sind 1.000 mal lauter als Schiffslärm. Das Militär sucht damit Ozeane nach Untiefen, U-Booten oder Fischschwärmen ab. Dazu schickt ein Tieffrequenz-Sonar Schallimpulse ins Wasser. Die Lautstärke ist mit einem Raketenstart zu vergleichen.

* Schiffe verbreiten einen akustischen Nebel, der alle natürlichen Geräusche einhüllt.

* Aber auch kleine Wasserfahrzeuge wie Jet-Skis und Yachten verursachen eine Menge Lärm.

* Kontrollierte Sprengungen von alter Munition sind ebenfalls mit großem Lärm verbunden.

* Bohrinseln und Windkraftpropeller werden in den Meeresboden gerammt. Diese Maßnahmen gehen alles andere als geräuschlos vor sich.

Gefährdung der Meerestiere

Dass Unterwasserlärm den Meerestieren schadet, wurde hier und in anderen Medien schon oft besprochen.

Bei den Walen führt der Lärm dazu, dass sie zu schnell auftauchen. Embolien, Gefäßschäden in Hirn, Lunge und anderen Organen sind die Folge. Nicht selten werden die Tiere schwerhörig oder sie sterben sogar an den Verletzungen.

Es ist auch bekannt, dass Wale stranden, weil sie sich wegen des Lärms nicht orientieren konnten.

Aber nicht nur Wale werden vom Unterwasserlärm beeinträchtigt. Auch Kraken, Robben, Schildkröten oder Hummer gehören zu den geschädigten Arten. Die Aufzucht der Jungen wird erschwert. Die Tiere haben Wachstumseinschränkungen.

Eine Studie, die am Deutschen Meeresmuseum Stralsund und am Museum für Naturkunde Berlin durchgeführt wurde, zeigte, dass auch Pinguine durch Unterwasserlärm Stress ausgesetzt sind und die Flucht ergreifen.
(Quellen: Galileo.tv und UNESCO.de)

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