Robin de Vries besucht seit Jahren den Meeressäugerpark Marineland in Antibes (Südfrankreich).
In ihrem Blog Cetacean Lifestyle Photography berichtet sie über die Entwicklung, die sie beobachtet hat. Übersetzt wurde ihr Beitrag von „Der Robbenfelsen“. Hier eine kurze Zusammenfassung des interessanten Artikels.
Bildung statt reines Vergnügen
Robin de Vries berichtet, dass es sich beim Marineland schon längst nicht mehr um einen reinen Vergnügungspark handelt. Viel Wert gelegt wird mittlerweile auf Bildungseffekte. Außerdem befinden sich das Training und die Beschäftigung der Tiere auf seinem sehr hohen Niveau.
Neben Delfinen, Kalifornischen Seelöwen, Patagonischen Seelöwen, Steller Seelöwen, Seehunden und Seebären leben in Marineland auch Orcas. Die Beckenanlage der Orcas ist – laut Robin – die größte für Orcas auf der Welt.
Neuaufbau nach Überschwemmung
Nach einer Unwetterkatastrophe im Herbst 2015 wurden Teile des Parks neu aufgebaut. Nicht mehr grelle Farben dominieren das Gelände, sondern Naturfarben.
Es gibt keine großen Spektakel mehr, bemalte Bühnenbilder wurden entfernt oder durch Felsen ersetzt. Schausteller und Akrobaten gibt es nicht mehr und die Popmusik wurde durch Instrumentalstücke ersetzt, die oft an die Musik aus einer Naturdokumentation erinnern.
Aber nicht nur äußerlich hat sich das Marineland verändert. Die Delfine haben mittlerweile die Möglichkeit, sich mit unterschiedlichstem Spielzeug zu befassen. Sie sind so auch zwischen den Präsentationen immer beschäftigt.
Dokumentationen via Video
Häufig werden auch Bildschirme mit edukativen Filmen genutzt, die beispielsweise über die Evolution, die Gruppenstruktur und das Jagdverhalten der Tiere unterrichten.
Doch den Schwerpunkt machen natürlich Live-Präsentationen aus. Diese führen die Gäste des Tierparks ganz nah an den Alltag der in menschlicher Obhut gehaltenen Tiere heran.
Unterschiedliche Belohungen
Man kann miterleben, dass die Delfine nicht mehr ausschließlich mit kleinen Futtergaben belohnt werden. Während der Übungssequenzen erhalten sie u.a. Eiswürfel, Gelatine oder Streicheleinheiten durch den Trainer. Dieses Variieren von Belohnungen ist stimulierend für die Tiere und macht auch kurzen Prozess mit dem Mythos, dass die Tiere nur beim Training mitmachen, um Futter zu erhalten.
Natürliche Bewegungen statt Bälle schießen
Es werden viel mehr natürliche Verhaltensweisen der Delfine und Orcas gezeigt. Showeinlagen wie Bälle schießen oder einen Trainer auf dem Rücken zu transportieren sind Vergangenheit!
Die Orcas und Delfine führen dafür verschiedene Arten von Sprüngen vor. Sie simulieren verschiedene Verhaltensweisen ihrer Artgenossen im Meer. Dazu gehört beispielsweise das Stranden auf der Seite, um Fische am Ufer zu fangen, oder das flache schnelle Springen, „porpoising“ genannt, das sie einsetzen, um zum Beispiel Haien zu entkommen.
Medizinisches Training vor Publikum
Die Besucher erhalten mehr Informationen darüber, wie der Park arbeitet. Wie werden die Tiere gehalten? Was fressen sie und warum?
Neben dem bekannten medizinischen Training – wie das Zeigen von Körperteilen und das Öffnen des Mauls zum Inspizieren der Zähne – wird im Marineland auch vor dem Publikum präsentiert, wie das Pinkeln auf Kommando für eine Urinprobe oder das Blutabnehmen für einen Gesundheitstest abläuft.
Es gäbe noch so viel mehr zu erzählen. Aber für weitere Informationen und vor allem jede Menge toller Fotos verweise ich euch auf Robins Website.