Aus der Pressemitteilung von SPACEWHALE: Moderne Weltraumtechnologie in Verbindung mit künstlicher Intelligenz hilft bedrohte Großwale besser zu schützen.
Der neue Service „SPACEWHALE“ nutzt einen eigens entwickelten Algorithmus, um auf Satellitenbildern automatisch Wale zu erkennen und ihren Bestand und ihre Verbreitung auf hoher See zu beziffern.
Die gesamte Meeresoberfläche wird abgedeckt
Entwickelt wurde die Methode von Naturwissenschaftlerinnen am unabhängigen Forschungs- und Consultingbüro BioConsult SH im norddeutschen Husum zusammen mit englischen und amerikanischen Wissenschaftlern. Unterstützt durch Mittel der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Rahmen des Space Solutions Programms.
Im Gegensatz zu bisherigen Tierzählungen vom Schiff oder Flugzeug aus kann mit Satellitenbildern die gesamte Meeresoberfläche der Erde abgedeckt werden. Zudem kann SPACEWHALE nicht nur Wale, sondern auch andere große Meerestiere erkennen.
Viele Fragen, für die es bisher jeweils einzelne biologische Studien brauchte, lassen sich von nun an mit wenigen Klicks beantworten: Wo sind besonders viele Meeressäuger? Welche Gebiete werden von ihnen kaum genutzt? Wann durchqueren Wale eine bestimmte Region auf ihrer Wanderung?
Wale können besser geschützt werden
Mit den Antworten auf diese und andere Fragen lassen sich Lösungen finden, die einerseits den Artenschutz und andererseits die menschliche Nutzung der Meere vereinen: So lassen sich Zeiträume bestimmen, in denen Öl- und Gasexplorationen oder der Bau von Offshore‑Windparks die Tierwelt am wenigsten stören.
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Automatische Bilderkennung
Automatische Bilderkennung wird heute für viele Anwendungen in unserem täglichen Leben eingesetzt. Um erfolgreich zu sein, muss sie jedoch zunächst mit vielen Bildern «trainiert» werden.
Bisher gibt es jedoch kaum Satellitenbildern von großen Walen, die als Trainingsbilder genutzt werden könnten. Die Mitarbeitenden von BioConsult SH sowie der in England angesiedelten Tochterfirma HiDef Aerial Surveying Ltd. fanden für dieses Problem eine Lösung: Sie nutzten digitale Luftbilder der kleinsten Bartenwale, nämlich der 7 bis 10 Meter langen Zwergwale, die von monatlichen Monitoringflügen für Offshore-Windparks stammten. Die Forschenden konnten zeigen, dass der so trainierte Algorithmus anschließend auf Satellitenbildern beispielsweise 23 Meter lange Finnwale und weitere Walarten erkennen konnte.
Im Mittelmeer gibt es mehr Finnwale, als angenommen
In ersten Anwendungen hat SPACEWHALE bereits zu erstaunlichen Erfolgen geführt: Im Mittelmeer entdeckte der Algorithmus deutlich mehr Finnwale als eine vorherige manuelle Untersuchung. Im Golf von Biskaya entdeckte der Algorithmus Finnwale sowie drei weitere Walarten. Vor Hawaii wurden mithilfe von SPACEWHALE erfolgreich Buckelwale gezählt und vor der argentinischen Küste Südliche Glattwale.
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„Mit SPACEWHALE wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass Schutzmaßnahmen für bedrohte Großwale auch in den entlegensten Gebieten zielgerichtet umgesetzt werden können“, sagt Projektleiterin Caroline Höschle von BioConsult SH.
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Weitere Informationen auf der Service-Website SPACEWHALE.