300 Frachtschiffe fahren täglich durch die Wasserstraße von Gibraltar. Da ist kein Platz für Meeressäuger, könnte man annehmen.
Doch das Gegenteil ist der Fall. Wie ich im Hafen von Gibraltar sowie auf mehreren Touren von Tarifa aus selbst erleben konnte, tummeln sich dort jede Menge Gemeine Delfine, Streifendelfine und Große Tümmler.
Atlantik und Mittelmeer treffen aufeinander
Warum kommen die Delfine trotz Lärm- und Wasserverschmutzung in dieses Gebiet?
Die Straße von Gibraltar ist an der engsten Stelle nur 14 Kilometer breit. Hier treffen Atlantik und Mittelmeer aufeinander. Dadurch ist ein wertvolles Ökosystem entstanden, das reichlich Nahrung für Meeressäuger bereithält.
Orcas auf Thunfischfang
Doch es gibt noch eine weitere Verlockung für Meeressäuger, die Wasserstraße zwischen Spanien und Afrika zu nutzen.
Thunfische ziehen im Frühjahr vom Atlantik ins Mittelmeer, um dort zu laichen. Im Sommer schwimmen sie wieder zurück in den Atlantik. Dabei müssen sie die sogenannte Gibraltarschwelle überwinden. Dies gelingt ihnen nur, wenn sie weiter oben schwimmen.
Gefolgt werden die Fische von Orcas. Thunfische gehören zu ihrer bevorzugten Beute.
Die großen Schwertwale bedienen sich auch schon mal an spanischen und marokkanischen Fischerbooten und stibitzen den Thunfisch vom Angelhaken.
Für Schlagzeilen sorgten die Orcas in letzter Zeit auch, weil sie in der Meerenge von Gibraltar immer wieder Segelboote attackieren.
Andere Meeressäuger wie Finnwale und Pottwale benützen die Meerenge nur als Durchzugsstraße.
(Quelle: National Geographic)
Lesetipps
* Bei den Orcas von Gibraltar
* Zwischen Meer und Ozean
* Sind Orcas für Segler gefährlich?