Nachdem der schwer kranke Hunter vor Kurzem eingeschläfert werden musste, gibt es unter den ortstreuen Port-River-Delfinen (Südaustralien) einen weiteren Todesfall zu beklagen.
Squeak und Hunter waren Geschwister
Der vierjährige Squeak wurde im Fletcher’s Slip genannten Gebiet vom Team des National Parks and Wildlife Service tot aufgefunden. Er wurde nur vier Jahre alt und war der jüngste Bruder von Hunter.
Eine Autopsie soll Aufschluss über die Todesursache geben.
Schwaches Immunsystem
Erste Tests der drei jüngsten Delfintoten (Tallula, der Semaphore-Delfin und Hunter) deuten darauf hin, dass die Delfine an Infektionen und Krankheiten litten, die ihre Gesundheit mit unterschiedlichem Schweregrad beeinträchtigten. Offenbar funktionierte ihr Immunsystem nicht ausreichend.
Alle drei Delfine machten noch Wochen vor ihrem Tod einen guten gesundheitlichen Eindruck. Innerhalb von vier bis fünf Wochen magerten die Tiere plötzlich ab.
Doc hatte sich mit Brucella infiziert
Blut- und Gewebetests bei einem weiteren auffälligen Delfin namens Doc haben gezeigt, dass dieser sich mit Brucella infiziert hatte, einem zoonotischen Bakterium, das zu Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit, Nervenschädigungen, Herzkrankheiten, Knochen- und Hautveränderungen und zum Tod führen kann.
„Obwohl bekannt ist, dass Brucella bei Meeressäugern vorkommt, ist dies das erste Mal, dass Brucella bei einem südaustralischen Delfin nachgewiesen wurde“, sagte Lisien Loan, DEW Director for Conservation and Wildlife.
Doc wurde getestet, nachdem er sich in einer Angelschnur verheddert hatte und aus dieser befreit wurde. Seither wurde er nur einmal gesichtet. Man muss davon ausgehen, dass auch er gestorben ist.
Ein weiterer Delfin – Twinkle – gilt ebenfalls als vermisst.
Delfinschutzgebiet
Das 118 Quadratkilometer große Delfinschutzgebiet in Südaustralien umfasst den Port River und das angrenzende Barker Inlet. Es erstreckt sich nördlich in den Golf von St. Vincent bis zum Adelaide International Bird Sanctuary.
Die Zahl der Port-River-Delfine betrug früher 40. Davon hielten sich etwa 30 fast ausschließlich im Flussgebiet auf.
In jüngster Zeit ist die Population auf etwa 10 zurückgegangen. Weitere 10 Tiere lassen sich nur sporadisch im Golf blicken.
(Quellen: Government of South Australia und abc.net.au)
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