Darüber, dass Delfine sexuell äußerst aktiv sind, habe ich hier auf dieser Website schon öfter berichtet.
Heute geht es speziell um das Sexualverhalten von weiblichen Großen Tümmlern.
Anatomische Ähnlichkeiten zum Menschen
Forscher haben herausgefunden, dass die Klitoris der Delfinkühe anatomische Ähnlichkeiten zur menschlichen Klitoris aufweist.
(Eine Beschreibung des weiblichen Lustorgans gab es bereits vor etwa drei Jahren in wissenschaft.de.)
Studien an elf verendeten Delfinen
Patricia Brennan vom Mount Holyoke College in Massachusetts hat anatomische Studien an den Überresten von elf gestrandeten weiblichen Großen Tümmlern vorgenommen. Dabei haben sie und ihr Team festgestellt, dass die Klitoris viele Nervenenden unter der Haut aufweist. Diese ist zudem um zwei Drittel dünner als die umgebende Haut. Dadurch wird die Empfindlichkeit in dieser Region erhöht.
Für die Arbeitsgruppe sind die Befunde ein Indiz dafür, dass Delfin-Weibchen beim Sex Lust empfinden.
Das s-förmig geschwungene Organ wird wahrscheinlich beim Sex länger und ragt aus dem Körper heraus. So kann es vom Männchen oder auch Weibchen (es gibt viele beobachtete Fälle von Homosexualität beim Großen Tümmler) besser stimuliert werden.
Vergleich mit Bonobos
Da die Delfine auch außerhalb der fruchtbaren Zeiten Sex haben (Brennan spricht bei den Meeressäugern von „Hypersexualität“), kann man davon ausgehen, dass sie nicht nur mit der Absicht sich fortzupflanzen kopulieren, sondern weil sie Spaß daran haben – so wie Menschen und auch andere Tiere (zum Beispiel Bonobos).
(Quellen: spectrum.de, DerStandard und Current Biology)
Lesetipps
* Wie sich Delfine fortpflanzen
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