Noch bis zum 30. Januar 2022 steht der Dokumentarfilm „Wale vor unserer Küste“ in der Mediathek des rbb zur Verfügung.
Der Beitrag hat mir sehr gut gefallen. Hier eine kurze Zusammenfassung.
Zu Beginn werden einige der insgesamt 30 gestrandeten Pottwale gezeigt, die 2016 an verschiedenen Küsten der Nordsee gefunden wurden. Was war die Ursache für ihre Strandung? Verschiedene Theorien werden vorgestellt. Einige von ihnen werden wieder verworfen.
Auf der Suche nach Pottwalen
Der Biologe und Taucher Dr. Florian Graner ist auf der Suche nach Pottwalen im Nordmeer am norwegischen Polarkreis.
Von hier aus sind die später gestrandeten Tiere gestartet und – statt in den Atlantik Richtung Äquator zu schwimmen – aus unbekannten Gründen in die Nordsee abgebogen.
Wahrscheinlich hat eine seltene Wetterlage die Giganten in die Nordsee und damit in den Tod getrieben. Eventuell war eines der Tiere krank und alle sind dann zusammen einen gemeinschaftlichen Tod gestorben.
Walschützerin Andrea Steffen von pottwale.de berichtet über die Pottwale in Dominica, die von Schnellfähren verletzt und getötet werden.
Schweinswale
Doch auch den dauerhaft in der Nord- und Ostsee lebenden Schweinswalen wird ein großer Teil der Doku gewidmet. Ihr Lebensraum gleicht einem Industrierevier, erfahren wir vom Sprecher der Doku.
Leider verenden sehr viele der kleinen Wale in Fischernetzen. Oft ist ihr Gehör durch menschgemachten Lärm vorgeschädigt. Das führt dazu, dass sie die Reflexionen ihres Sonars nicht genau genug wahrnehmen.
Es kommt aber auch vor, dass die Schweinswale die Netze einfach „übersehen“, weil sie immer öfter nahe am Grund tauchen, wenn es keine Schwarmfische gibt. Die Wale konzentrieren sich dann auf andere Beutetiere. Sie senden ihre Echoortungssignale nach unten und nehmen die Gefahr vor ihnen nicht wahr.
An der Küste zwischen Lübeck und Flensburg gibt es zwischen 100 und 150 Todfunde im Jahr.
Kegelrobben und Fähren
In der Doku wird auch die Bedrohung durch die sich stark vermehrenden Kegelrobben aufgezeigt. Die Robben steigen von Fisch auf Fleisch um. Sie dezimieren ihre Konkurrenz.
Ein weiteres Thema sind die schnellen Schiffe, denen die Schweinswale ausweichen müssen. Dabei stellen sie das Jagen ein und nehmen weniger Energie auf, als sie müssten.
Leisere Schiffspropeller, weniger Geschwindigkeit oder die Umlenkung des Verkehrs könnte den Walen helfen.
Delfine in der Ostsee
Aber auch von den Gästen in der Nord- und Ostsee ist im Film die Rede.
So begegnet der Zuschauer noch einmal den beiden Großen Tümmlern Delfie und Selfie, über die auch die Meeresakrobaten 2016 berichtet hatten.
(Quelle: Wale vor unserer Küste)
Lesetipps
* 6. Wilhelmshavener Schweinswal-Tage
* Kegelrobben fressen Schweinswale
* Schweinswal – da bläst er!
* Woher kamen gestrandete Pottwale?
* Der mit den Delfinen taucht …