In einem Abschnitt des Mekongs an der Grenze zwischen Laos und Kambodscha lebten bislang noch wenige Irawadi-Delfine. Doch der Letzte seiner Art ist am 15. Februar 2022 tot aufgefunden worden.
Aussterben auf nationaler Ebene
Es handelte sich um ein ca. 25 Jahre altes männliches Tier mit einer Länge von 2,60 Metern und einem Gewicht von 110 Kilogramm.
Der Delfin wurde ein paar Tage vor seinem Tod dabei beobachtet, wie er versuchte, sich aus einem Fischernetz zu befreien. Später wurden seine Überreste ans Ufer gespült.
Sein Niedergang „bedeutet höchstwahrscheinlich ein Aussterben dieser Süßwasserdelfinart auf nationaler Ebene in Laos“, kommentierte der World Wide Fund for Nature (WWF) den traurigen Vorfall.
Fischmangel im größten Fluss Südostasiens
Der Mekong ist der größte Fluss Südostasiens. Fischmangel und die Zerstörung des Ökosystem machen den Delfinen sehr zu schaffen.
Die Dorfbewohner machen die Fischereipraktiken für den Untergang der Delfine verantwortlich. „Wenn sie nichts zu essen haben, wandern sie in andere Gebiete, in denen Menschen fischen oder sogar Sprengstoff zum Fangen von Fischen einsetzen“, berichtet einer von ihnen.
In anderen Gebieten stabile Delfinpopulation
In Myanmar und in Kambodscha ist die im Jahr 2020 gezählte Delfinpopulation mit 89 Tieren noch relativ stabil.
Aber der Tod des Delfins in Laos zeigt, wie verletzlich diese und andere Arten bleiben. Das betont auch Lan Mercado, Asien-Pazifik-Direktorin des WWF.
Belastung durch Wasserkraftwerke
In den letzten Jahren wurden die Ökosysteme des Mekong, der sich von China bis nach Südvietnam erstreckt, durch eine Reihe von Wasserkraftwerken, die in China und Laos gebaut wurden, stark belastet, sagen Naturschützer.
Darüber hinaus stellen Fischereipraktiken wie die Verwendung von Kiemennetzen und Sprengstoffen eine zusätzliche Bedrohung für stark gefährdete aquatische Arten dar, darunter die Delfine und der riesige Mekong-Wels.
Aus dem Tod des letzten „Laos-Delfins“ müssten Lehren gezogen werden, wie die gefährdeten Arten in der Region geschützt werden müssen, mahnt Mercado.
(Quellen: WWF und ucanews)