Dunja Batarilo hat in der Frankfurter Rundschau einen interessanten Artikel über Schweinswale und deren Lautäußerungen verfasst.
Soziales Verhalten stimmt mit Lautäußerung überein
In der Forschungseinrichtung Fjord & Belt im dänischen Kerteminde konnten Biologen verschiedene „Sätze“ identifizieren, mit denen sich die Tiere untereinander verständigen.
Dabei beobachteten die Wissenschaftler, wie sich die Schweinswale in bestimmten sozialen Situationen verhalten, während sie gleichzeitig unterschiedliche Laute von sich geben.
Die Beobachtungen ließen zu, Verhalten und Geräusche miteinander in Verbindung zu setzen.
Keine Schmuselaute, sondern knarzende Geräusche
So gibt ein Kalb einen bestimmten Fühlungslaut ab, wenn es den körperlichen Kontakt zu seiner Mutter sucht.
Eindeutig zuordnen ließen sich auch Klangsequenzen beim gemeinsamen Schwimmen oder gegenseitigen Putzen.
Allerdings klingen diese Laute für unsere Ohren eher wie eine knarzende Tür. Denn Schweinswale trillern und pfeifen nicht wie Delfine, sondern verwenden für die Kommunikation ihr Sonar.
Dabei senden und empfangen die Tiere hochfrequente Klicklaute. Und diese hören sich – langsam abgespielt – für unsere Ohren alles andere als melodisch an. „Hau ab“ klingt für das menschliche Ohr „in etwa wie eine Kettensäge“, sagt der Kieler Forscher Boris Culik.
Klicksalven bei aggressivem Verhalten
Im hohen Ultraschallbereich liegen die Töne bei etwa 130 Kilohertz. Wenn die Klicklaute in schneller Folge ausgesendet werden, ist der Wal auf Beutefang oder er kommuniziert in aggressiver Weise mit Artgenossen.
Die Meeressäuger können sich auf diese Weise über Entfernungen von bis zu einem Kilometer hinweg verständigen.
„Verpiss dich“-Laute an Netzen
Boris Culik setzt die „unfreundlichen Worte“ der Schweinswale ein, um die Tiere draußen im Meer zu schützen. Diese landen nämlich immer wieder als Beifang in Fischernetzen.
In akustischen Vergrämern (Pingern), die an Netzen befestigt werden, werden „Verpiss dich“-Laute abgespielt, die zuvor in Kerteminde aufgenommen wurden.
Der sogenannte PAL (Porpoise Alert, englisch für „Schweinswal-Alarm“) soll die Tiere von Stellnetzen fernhalten.
(Quelle: Frankfurter Rundschau)