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Delfine „reden“ mehr im Sommer


Der Biologe Bruno Díaz López hat eine Studie zur Lautäußerung von Großen Tümmlern durchgeführt.

Susanne Gugeler

Bruno lässt mich Delfin-Laute lauschen.
(Foto: Susanne Gugeler)

Daten wurden neun Jahre lang gesammelt

Über einen Zeitraum von neun aufeinanderfolgenden Jahren (2004 bis 2013) sammelte das Team des Bottlenose Dolphin Research Institute (BDRI) Daten über die Ökologie und das Verhalten von Großen Tümmlern.

Das Untersuchungsgebiet umfasste etwa 750 Quadratkilometer an der Nordostküste der Insel Sardinien (Italien).

Es gibt 42 ortstreue Tiere

Dieser Langzeitdatensatz ermöglichte u.a. eine eingehende Analyse des akustischen Repertoires der in diesem Gebiet vorkommenden Individuen.

Die ortstreue Population bestand aus 42 erwachsenen Tümmlern (30 Weibchen und 12 Männchen).

Bruno machte die Beobachtung, dass sich Individuen unabhängig vom Geschlecht mit einem bestimmten Partner verbinden, der die gleichen Vorlieben für eine bestimmte Futtersuche entwickelt hat.

Paare kommunizieren häufiger im Sommer

Der Biologe ging der Frage nach, wann die Delfine in der Zweiergruppe am meisten kommunizieren.

Kurz zusammengefasst kam bei Brunos Forschung heraus, dass ausgestoßene soziale Signale mit dem Geschlecht des Partners, der Jahreszeit und der sozialen Zugehörigkeit der Tiere zusammenhängen.

Auf Futtersuche und während der Sommermonate gibt ein Paar, das aus einem Männchen und einem Weibchen besteht, mehr „Seufzer“ und „Quietscher“ (burst-pulsed sounds) von sich als eine männliche Zweiergruppen zu einer anderen Jahreszeit. Außerdem ist die Lautäußerung während der Paarungszeit höher.

Weniger in einen sozialen Verband integrierte Tiere gaben vor allem agonistische (kämpferische) Laute von sich.

Zur Originalstudie geht es hier: Context‑dependent and seasonal fluctuation in bottlenose dolphin (Tursiops truncatus) vocalizations

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