Ein paar Tage bevor in Gibraltar eine Schülergruppe darin unterrichtet wurde, wie man Delfine rettet, war in Höhe des Europa Point ein totes Delfin-Baby angespült worden.
Bei dem weiblichen Tier war sogar noch die Abbruchstelle der Nabelschnur zu erkennen.
Obwohl bei der äußerlichen Untersuchung am Körper Narben und Schürfwunden zu sehen waren, konnte nicht festgestellt werden, woran das Tier starb. Eine Autopsie des Delfins soll Aufschluss über die Todesursache geben.
Angriff durch die eigene Mutter?
Der Meeresbiologe Lewis Stagnetto vom Nautilus Project in Gibralta vermutet, dass die Narben, die das Tier aufwies, von einem Haken verursacht wurden. Dieser wird beim Thunfischfang eingesetzt. Erwachsene Delfine sind mit dieser Fischereimethode vertraut und können den Haken ausweichen.
Allerdings geht Stagnetto davon aus, dass die Verletzungen durch den Haken wahrscheinlich nicht zum Tod des Tieres führten. Viel eher könnte es sein, dass der neugeborene Delfin von seiner Mutter oder anderen erwachsenen Tieren angegriffen worden war. Dafür sprächen die „Rake-Marks“ (Schürfwunden) auf der Haut des toten Tieres.
Unerfahrene Mütter nehmen manchmal ihr Jungtier nicht an und attackieren es.
(Quelle: Gibraltar Chronicle)
In der Bucht von Gibraltar gibt es viele Gemeine Delfine. Davon konnte ich mich selbst bei mehreren Ausfahrten im August 2018 überzeugen. In anderen Gebieten ist diese Art selten geworden.
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