Nach sechsjähriger Pause kamen gestern ein paar niederländische Tierrechtsaktivisten erneut auf die unsinnige Idee, in das Vorführbecken des Duisburger Delfinariums zu klettern und die Tiere zu gefährden.
Falsche Adresse
Für Tierwohl zu demonstrieren, ist ja nichts Verwerfliches und in vielen Fällen dringend notwendig. Doch das Duisburger Delfinarium ist aus meiner Sicht die falsche Adresse für derartige Proteste.
Schon mehrfach konnte ich mich vor Ort davon überzeugen, dass es den Großen Tümmlern, die fast alle in Duisburg geboren wurden, gut geht. Auch die international anerkannte Delfin-Forscherin Dr. Kathleen M. Dudzinski hat dies vor Jahren schon bestätigt.
Klar haben sich die Medien gestern sofort auf diese Sensationsmeldung gestürzt. Viele ihrer Leser interessieren sich generell für Artikel über Protestaktionen und Wutbürger.
Phrasen werden unkritisch übernommen
Nach meiner Beobachtung übernehmen einige Menschen unkritisch immer wieder die gleichen Phrasen, die seit Jahren von ein paar Tierrechtsaktivisten gedroschen werden.
Als Tierfreund hat man erst einmal gegen jede Tierhaltung zu sein. Basta, aus. Gegenargumente prallen ab und werden als Schönmalerei und Unwissen abgetan.
Bereits vor sechs Jahren unsinnige Aktion
Auch im August 2016 wollten fünf Mitglieder der aus den Niederlanden stammenden „Vegan Strike Group“ das Ansehen des Duisburger Zoos beschädigen. Sie sprangen in das Delfin-Vorführbecken. Beschädigt haben sie allerdings nur sich selbst.
Nicht nur, dass sie nass geworden sind (was bei dieser Aktion ja selbstverständlich ist), sondern sie wurden vom Publikum ausgebuht und ausgepfiffen. Außerdem drehten die Besucher den Tierrechtsaktivisten den Rücken zu, um ihre Ablehnung gegen diese unsinnige Aktion zu demonstrieren. Dann mussten die Störer in Begleitung der Polizei das Delfinarium durch den Hinterausgang verlassen.
Zum Glück sind die Tiere nicht zu Schaden gekommen
Zur aktuellen Aktion von gestern schreibt der Duisburger Zoo Folgendes auf seiner Facebook-Seite:
Vier Aktivisten sind während der Vorstellung der Delfine am Sonntag, 28. August, unerlaubt in das Becken zu den Tieren geklettert.
„Für Tier und Mensch ist das eine Ausnahmesituation gewesen und wir sind sehr froh, dass es unseren Delfinen und Mitarbeitenden gut geht“, sagt Oliver Mojecki, zoologischer Leiter, am Montagmorgen.
Wie gewohnt betreuen die Tierpfleger ihre Schützlinge intensiv und konnten bisher keine Auffälligkeiten am Verhalten der Tiere feststellen.
„Unsere Delfine verhalten sich arttypisch, spielen miteinander und fressen gut. Die Erleichterung darüber ist natürlich entsprechend groß, denn der Vorfall hätte auch anders ausgehen können. Es war ein gefährlicher Eingriff in den geschützten Lebensraum unserer Tiere“, betont Biologe Mojecki.
Auch die Wasserwerte im Delfinarium sind glücklicherweise stabil. Die komplexe und rein biologische Filtration konnte potenziell eingetragene Krankheitserreger und Umweltkeime entfernen. Diese hätten sich negativ auf die Gesundheit der Delfine auswirken können – eingetragen durch die von den Aktivisten getragenen Neoprenanzüge. Dies ist als unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Delfine zu bewerten.
Wir haben gegen die Aktivisten umgehend Anzeige wegen Hausfriedensbruch und Tierquälerei erstattet und behalten uns weitere juristische Schritte vor.
Wer sich über die Delfinhaltung in Deutschland und im europäischen Ausland informieren möchte, dem empfehle ich unten stehende Lesetipps sowie die Rubrik Delfinarien auf meiner Website.
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