Laut Natural History Museum ist es 20 Jahre her, seit es die letzte offiziell bestätigte Sichtung eines wilden Baijis (der auch Chinesischer Flussdelfin oder „Weißer Delfin“ genannt wird) gab.
Auf Expedition kein einziges Tier gesichtet
Eine sechswöchige Expedition Ende 2006, bei der 3.500 Kilometer des Jangtse durchsucht wurden, ergab keine einzige Tiersichtung. Der Delfin bekam den Status: ausgestorben.
Zwar kam im August 2007 wieder etwas Hoffnung auf, als Shanghai Daily meldete, ein Baiji wäre im Jangtse gefilmt worden. Doch das Tier befand sich etwa einen Kilometer von dem Beobachter entfernt. Daher gilt die Bestimmung als unsicher.
Die ersten Wale, die ausgestorben sind
Die Chinesischen Flussdelfine sind die ersten Wale (das ist die Säugetiergruppe, zu der Wale, Delfine und Schweinswale gehören), die in der jüngeren Geschichte ausgestorben sind.
Zu wenig Einsatz für den Schutz
2006 – im Jahr der Expedition – gab es noch jede Menge Schlagzeilen, die sich mit dem Aussterben des Baiji befassten. Doch danach ebbte das Interesse ab.
Obwohl Experten bereits seit Jahrzehnten ahnten, dass möglicherweise eine Katastrophe bevorstand, bekam der früher ausschließlich im Jangtse vorkommende Delfin nur wenig Aufmerksamkeit.
QiQi überlebte 22 Jahre im Delfinarium
Zwischen den 1970er- und 1990er-Jahren wurden mehrere Baijis in China in menschlicher Obhut gehalten. Die meisten überlebten nicht sehr lange, bis auf QiQi. Das Männchen war 22 Jahre lang in einem Delphinarium in Wuhan zu besichtigen. Da er jedoch nie mit einem erwachsenen Delfin-Weibchen verpaart wurde, war eine Zucht nicht möglich.
Das letzte Foto stammt von 2002
Das letzte bestätigte Beweisfoto von einem wilden Baiji stammt aus dem Jahr 2002. Im selben Jahr starb auch der letzte in menschlicher Obhut gehaltene Delfin QiQi. Seitdem gab es keine bestätigten Sichtungen mehr.
Es gibt keine Begegnungen wie bei einer Safari
„Wenn Sie auf Ihrer Safari keine Löwen, Giraffen, Zebras oder Gnus sehen, dann fällt Ihnen das auf“, sagt Richard Sabin, Principal Curator des Natural History Museum. „Aber in den Ozeanen ist das meiste, was dort lebt, verborgen. Wir bemerken es nicht, wenn eine Art verschwindet.“
(Quelle: Natural History Museum)
Lesetipps
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