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Meerestourismus und Tierschutz


Konrad Lorenz sagte einst „Man schützt nur, was man liebt – man liebt nur, was man kennt“.

Sanftes Whale-Watching mit Oceano
(Foto: Oceano)

Doch sind die Begegnungen von Mensch und Tier im Meer auch stressfrei?

Meerestourismus und Tierschutz zusammenbringen

Volker Boehlke widmet sich dem Beobachten von Meeressäugern auf La Gomera/Kanarische Inseln. Der Zoologe und Meeresbiologe will durch seine Forschung Meerestourismus und Tierschutz zusammenbringen.

Tourismus und Schiffsverkehr sollen das Leben von Walen und Delfinen möglichst wenig beeinträchtigen.

Ausflugsboote können Stress auslösen

La Gomera ist ein Hotspot für Whale-Watching in Europa. 23 unterschiedliche Delfin- und Walarten kann man hier beobachten.

Doch kommerzielles Whale-Watching kann den Meeressäugern schaden, gibt Boehlke zu bedenken. Wenn die Ausflugsboote zu nah heranfahren, Delfin-Schulen einkreisen oder verfolgen, führt das zu Stress bei Walen und Delfinen.

Dazu kommen die lauten Motorengeräusche der Fahrzeuge. Immer wieder werden die Tiere bei der Nahrungssuche und der Fortpflanzung gestört.

Sichtungsbogen

Der La-Gomera-Kenner erfasst auf einem Sichtungsbogen akribisch das Verhalten der Tiere.

„Wie reagieren sie auf das Boot? Verändert sich ihr Verhalten durch dessen Anwesenheit? Gibt es Interaktionen? Auch Sichtungszeitpunkt, die genaue Position, um welche Art es sich handelt, wie groß die Gruppe ist und ob Jungtiere dabei sind, wird erfasst. All das wird später an Land in einer großen Sichtungsdatenbank gesammelt und ausgewertet.“

Außerdem werden bestimmte Körpermerkmale – wie die Finne oder die Fluke – fotografisch festgehalten, um das jeweilige Tier später wiedererkennen zu können. Mit den gesammelten Daten lassen sich auch Aussagen über die Populationsgröße oder das Sozialsystem der verschiedenen Meeressäuger machen.

Aus Daten werden Konzepte entwickelt

Anhand des Materials können Forschende Konzepte entwickeln, wie Whale-Watching-Veranstalter sich den wilden Tieren annähern können, ohne sie allzu sehr zu stören. Dabei spielen Abstand, Verweildauer, Frequenz der Fahrten und andere Parameter eine wichtige Rolle.
(Quelle: Terra X – die Wissens-Kolumne: Wie Whale Watching dem Tierschutz helfen kann)

Lesetipps

* Sanftes Whale-Watching auf La Gomera
* Botschafter der Meere

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