Derzeit wird der erste Patient im neuen Hospital von SOS Dolfijn behandelt.
Seit vergangenem Jahr ist die Auffangstation SOS Dolfijn im Tierpark Hoenderdaell in Anna Paulowna/Niederlande untergebracht.
Nun steht das Rettungsteam vor seiner ersten großen Herausforderung.
Von der Insel aufs Festland
Am 30. Januar 2023 strandete auf der niederländischen Insel Texel ein junges Schweinswal-Weibchen. Sein Zustand war sehr schlecht.
Ersthelfer des Naturmuseums Ecomare waren sofort aktiv. Schnell lief die Rettungskette an und das Tier wurde mit der Fähre von der Insel aufs Festland gebracht. Dort wurde es mit der Delfinambulanz SOS Dolfijn in die Auffangstation nach Anna Paulowna überführt.
Während der Fahrt wurde der Schweinswal konstant nass gehalten. Diese Maßnahme war nötig, denn Meeressäuger können nicht schwitzen und überhitzen daher, wenn sie auf dem Trockenen sind.
Die Betreuer und Betreuerinnen nannten die kleine Patientin Tess.
Tess leidet unter einer schweren Lungenentzündung
Nach einer ausgiebigen Untersuchung durch den Tierarzt, musste leider festgestellt werden, dass Tess unter einer schweren Lungenentzündung leidet. Außerdem wurden Lungenwürmer entdeckt. Beim Atmen kommen hustende Geräusche aus dem Blasloch.
Tess ist 112 cm lang und wiegt 26,3 kg. Nach der Ankunft hat die Verabreichung von Flüssigkeiten begonnen, weil Tess dehydriert war. Den ihr angebotenen Fisch frisst sie gut. Darüber sind alle Helfer und Helferinnen froh.
Tess muss gestützt werden
An den ersten beiden Tagen im Hospital war Tess zu schwach, um ganz alleine zu schwimmen. Freiwillige und Mitarbeiter mussten deshalb den jungen Schweinswal 24 Stunden am Tag im Wasser begleiten.
Mittlerweile kann Tess auch schon eine gewisse Zeit ohne Hilfe schwimmen. Dazu gibt es sogar einen Film unter ‚Pittige dame‘ zwemt al weer zelf: bruinvis Tess zoekt nog wel helpende handen.
Etliche Freiwillige kümmern sich aufopferungsvoll um das hilfsbedürftige Tier.
Die Meeresakrobaten drücken ganz fest die Daumen, dass Tess die Krankheit überwindet und bald wieder in die Nordsee zurückgebracht werden kann. Da Schweinswale einzelgängerisch leben, ist eine Rückführung ins Meer eher möglich als bei Delfinen, die auf Gruppenmitglieder angewiesen sind.
Nachtrag vom 6. Februar 2023: Ein zweites Tier, das gestern in die Station eingeliefert wurde, musste leider eingeschläfert werden, da es zu stark verletzt war und keine Überlebenschance gehabt hatte.
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