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Trauer um Delfin und Zwergwal


Sowohl in menschlicher Obhut als auch in freier Wildbahn wird gestorben. Das kennen wir vom eigenen Haustier, von Zootieren und von Wildtieren auf dem Land und im Meer.

Debbie mit Domingo
(Foto: Zoo Duisburg)

Heute gibt es zwei traurige Meldungen sowohl zu einem jungen Zoo- als auch zu einem jungen Wildtier.

Domingo ist tot

Der junge Delfin Domingo ist am 20. Mai 2023 gestorben.

Der Duisburger Zoo geht von einem Spielunfall aus. Wahrscheinlich hat der acht Monate alte Domingo im Trubel zwischen den erwachsenen Tieren einen heftigen Hieb mit der Schwanzflosse (Fluke) abbekommen und eine Schädelfraktur erlitten.

„Junge Delfine stehen unter dem Schutz der Familie, Domingo war ein fester Bestandteil der Gruppe. Von einer absichtlichen Handlung gehen wir daher nicht aus“, sagt die zuständige Tierärztin und Delfinexpertin Dr. Kerstin Ternes.

Domingo hat sich im Nu in die Herzen des Pflegepersonals und der Besucher des Duisburger Zoos katapultiert.

Seine Geburt am 4. September 2022 kam überraschend. Doch Domingo (der an einem Sonntag geboren wurde, daher der Name) erwies sich als aufgeschlossen, neugierig und verspielt. So hat er die heikle Anfangszeit im Leben eines neugeborenen Delfins (sowohl im Zoo als auch in der Natur sterben immer wieder neugeborene Delfine, da sich ihr Immunsystem erst ausbilden muss) mit Bravour gemeistert.

Gruppe verabschiedet sich von Jungtier

Wie der Zoo auf seiner Facebook-Seite schreibt, hatten die übrigen Familienmitglieder Zeit, um Abschied zu nehmen, bevor das Jungtier am Samstag endgültig aus der Anlage geborgen wurde.

Etwa 15 Minuten blieben die Delfine in der Nähe des verstorbenen Jungtiers und entfernten sich dann gemeinsam in einen anderen Teil des Delfinariums. Dort begannen sie wieder mit dem normalen Spielverhalten.

Kerstin Ternes erklärt: „Aus menschlicher Sicht kann es schwierig sein zu verstehen, dass die Tiere sehr schnell zum Alltag übergegangen sind. Wildtiere haben aber kaum eine andere Wahl, denn in der Wildbahn kämpfen sie in der Regel täglich ums Überleben. Tiere, die Schwäche zeigen, laufen Gefahr ihr eigenes Überleben zu gefährden. Unsere Großen Tümmler haben arttypisches Verhalten gezeigt, das uns nicht wundert und auch in der Wildbahn genau so üblich ist“.

Erfolgreiche Nachzucht in Duisburg

Von den noch im Zoo verbliebenen sieben Delfinen sind fünf im Delfinarium geboren. Weitere erfolgreiche Nachzuchten leben heute in Nürnberg und Lanzarote.

Junger Zwergwal starb wahrscheinlich an Unterernährung

In der Trave sorgte in letzter Zeit nicht nur ein solitär lebender Großer Tümmler für Schlagzeilen, sondern auch ein junger Zwergwal.

Dieser ist nun in der Pötenitzer Wiek tot gestrandet. Ein Seehundjäger vermutet, dass er von seiner Mutter getrennt wurde und an Unterernährung gestorben ist.
(Quellen: Süddeutsche Zeitung, WDR und t-online)

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