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Der Vaquita ist Problem-Wal Nr. 1


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Meeresakrobaten mit Zitaten aus dem WWF-Artikel „Vaquita: Zum Aussterben verurteilt?“, 25. Juli 2023

Vaquitas sind die kleinsten und meist bedrohten Wale der Welt.

Vaquita-Mutter mit Kalb auf Briefmarke
(Foto: Oliver Schmid)

Wildtiermafia

Die ca. 1,50 m großen Meeressäuger fallen seit Jahren in großer Zahl der Wildtiermafia zum Opfer. Naturschützer und Naturschützerinnen müssen nahezu machtlos zusehen.

Eine Art stirbt vor unseren Augen aus

Vaquitas (= kleine Kuh) leben ausschließlich im Norden des Golfs von Kalifornien, einem schmalen Meeresteil zwischen der Halbinsel Baja California und der mexikanischen Westküste. Sie werden deshalb auch Kalifornische Schweinswale oder Hafenschweinswale genannt.

Tiere mit einem derart kleinen Verbreitungsgebiet bergen von vornherein ein hohes Risiko des Aussterbens. Doch für die rasanten Einbrüche der Vaquitabestände in den letzten Jahrzehnten sind der Mensch und seine Gier nach Geld verantwortlich.

Höchstens 14 Tiere, eher weniger

Gab es Ende des 20. Jahrhunderts noch über 500 Vaquitas – und vorher wohl wesentlich mehr – waren es schon 2008 nur noch 245. Seitdem halbieren sich die Zahlen der Mini-Wale stetig und aktuelle Untersuchungen kommen auf höchstens 14 Exemplare, eher weniger.

Vaquita teilt sich Lebensraum mit einem großen Fisch

Der Grund für das Aussterben des Vaquitas ist ein zwei Meter langer, barschartiger Fisch, mit dem sich die scheuen Schweinswale den Lebensraum teilen.

Verbreitungsgebiet des Vaquitas
(Grafik: SOS Vaquita)

Der Totoaba wird auch als Kokain des Meeres bezeichnet. Seine Schwimmblasen erzielen auf dem Schwarzmarkt Kilopreise von Zehntausenden Euro. Sie sind begehrtes Mittel der Traditionellen Chinesischen Medizin und teure Delikatesse.

Großes Geschäft für Wildtiermafia

Totoabas sind ebenfalls gefährdet und geschützt. Doch der Wert ihrer Schwimmblasen befeuert die illegale Jagd. Für die Fischer an der Küste Mexikos bedeutet der Totoaba einen zwar verbotenen, aber dicken Fang, für die dahinterstehende illegale Wildtiermafia ist er das ganz große Geschäft.

Qualvoller Tod im Fischernetz

Die für die Totoabas und auch andere Fische aufgestellten Kiemennetze lassen jährlich etliche Vaquitas qualvoll ersticken. Ihre feinen Maschen können die Kleinwale per Echoortung nicht erkennen. Verfangen sie sich darin, gelangen sie nicht mehr an die Wasseroberfläche, um zu atmen.

Hinweisschild im Nürnberger Tiergarten
(Foto: Susanne Gugeler)

Während einer Expedition im Jahr 2017 bargen Aktivisten und Aktivistinnen des WWF und anderer Organisationen binnen kürzester Zeit über zehn Tonnen Netze aus dem Golf von Kalifornien. Viele davon wurden achtlos zurückgelassen und zur sinnlos tödlichen Falle nicht nur für die Vaquitas, sondern auch für Meeresschildkröten, Rochen und viele andere Meerestiere.

Vaquita-freundliche Netze

Um die Beifänge einzudämmen, hat der WWF Vaquita-freundliches Fanggeschirr entwickelt und die Fischenden am Golf von Kalifornien für dessen Einsatz geschult und sensibilisiert.

Die Fischfallen werfen im Gegensatz zu den Kiemennetzen die Schallwellen der Echoortung zurück und können von den Vaquitas erkannt werden.

Kampf gegen das Aussterben droht zu scheitern

Doch der fieberhafte Kampf gegen das Aussterben der Vaquitas einschließlich intensiver Forschung und steten Forderungen nach Verboten und Kontrollen droht am großen Wert der Totoaba-Schwimmblasen zu scheitern.

Stellnetze stellen die größte Gefahr für Vaquitas dar.
(Foto: Rüdiger Hengl)

Sind die Vaquitas noch zu retten?

„Organisierte Verbrecherkartelle bedrohen Umweltschützer und Umweltschützerinnen, die sich für den Schutz der Vaquitas und die Einhaltung des Fischereiverbots im Vaquita-Kerngebiet einsetzen, mit dem Tod“, erklärt Heike Zidowitz vom WWF Deutschland. „Wir können deshalb im Moment vor Ort nicht mehr arbeiten.“

Der illegale Handel mit Wildtieren floriert

Mexiko gehört zu einem der artenreichsten Länder der Welt. Doch der illegale Handel mit Wildtieren floriert. Schutzzonen werden zu wenig kontrolliert, illegale Fischerei und Schmuggel zu selten geahndet und die Mafia ist so mächtig, dass nur ein Eingreifen des Militärs Einhalt gebieten könnte.

Letzte Hoffnung

Wollen wir den Vaquita vor dem Aussterben bewahren, müssen wir das nicht nur im Golf von Kalifornien tun. Vor allem der Absatzmarkt in China muss ausgetrocknet und die Schmuggelrouten geschlossen werden.

Die kleinen Wale können nicht gefangen, gehalten oder nachgezüchtet werden. Entsprechende Versuche in der Vergangenheit scheiterten.

Immerhin lassen Unterwasseraufnahmen noch Laute der Kleinwale vor der Küste Mexikos hören. Denn die Population wird regelmäßig durch akustisches Monitoring überwacht.

Hafenschweinswal (Vaquita) (Illustration: Jörg Mazur)

Zuletzt wurden wieder vermehrt Lebenszeichen wahrgenommen und weniger illegale Fischerboote festgestellt. Dennoch bleibt nur die Hoffnung, dass Mexiko endlich härter durchgreift, um die letzten Vaquitas zu retten.
(Quellen: WWF und Yaqu Pacha)

Lesetipps

* Internationale Walfangkommission warnt vor Aussterben des Kalifornischen Schweinswals
* Eingefangener Vaquita stirbt
* Großes Rettungsprogramm für Wal

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