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Viele tote Delfine in Kalifornien


Wir kennen das von Seen im Binnenland: Im Sommer gibt es immer wieder Badeverbote wegen der sich ausbreitenden Blaualge.

Toter Delfin
(Symbolfoto: H.W.)

Vor allem das Schlucken des Wassers kann gefährlich werden und krank machen. Manche Hunde sind sogar nach einem Bad in einem von Blaualgen befallenen Gewässer gestorben.

Alge produziert Nervengift

An den südlichen Küsten Kaliforniens hat sich ebenfalls eine Alge ausgebreitet. Sie wird verantwortlich gemacht für den Tod vieler Seelöwen und Delfine.

Die Naturschutzorganisationen an der Küstenlinie zwischen Santa Barbara und San Luis melden, dass die Zahl der Todesfälle höher ist als in den Jahren davor.

Bei der gefährlichen Alge handelt es sich um die Pseudo-Nitzschia, die das Nervengift Domoinsäure produziert.

Desorientierung, Erbrechen oder Krampfanfälle

Das Gift gelangt durch die Nahrungskette von Fischen zu Delfinen und Seelöwen. Es kann unter anderem zu Desorientierung, Erbrechen oder Krampfanfällen führen, welche in schweren Fällen tödlich sind.

Menschen wird das Nervengift nur gefährlich, wenn sie es über verseuchte Meerestiere aufnehmen.

Mögliche Ursachen für Algenplage

Warum es in diesem Jahr besonders viele Todesfälle gibt, erklärt die Biologin Michelle Kowalewski folgendermaßen: „Ein starker Sturm und auch der viele Regen im letzten Winter hatten zur Folge, dass deutlich mehr Nährstoffe von den Algen aufgenommen und diese wiederum von Tieren gefressen wurden.“ Außerdem spiele der weltweit hohe Kohlendioxid-Gehalt eine große Rolle, welcher die Algenproduktion anwachsen lässt.

Mitte bis Ende Juni starben über 100 Delfine

An den südlichen Küsten Kaliforniens werden sonst im gleichen Zeitraum höchstens 30 bis 40 Delfine im Jahr gefunden. Aber alleine durch die giftigen Algen sind Mitte bis Ende Juni 110 Tiere gestorben.

Michelle Kowalewski gibt zu bedenken: „Es scheint, dass die Toxizität der Algen jedes Jahr zunimmt. Und wenn das der Fall ist, dann könnte das ein sehr großes Problem für mehrere Populationen sein, nicht nur für Seelöwen und Delfine, sondern auch für Vögel, Fische und andere Organismen.“
(Quelle: zdf.de)

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