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Zur Massentötung auf den Färöern


Laut einer Pressemitteilung von OceanCare widerlegen sieben der weltweit führenden Tier- und Meeresschutzorganisationen in einem neuen Bericht die Behauptung von Waljägern, die jährlichen Treibjagden auf den Färöer Inseln seien human, nachhaltig und ein integraler Bestandteil der lokalen Kultur.

Grindwalfang auf den Färöer Inseln, LWL Münster
(Foto: Rüdiger Hengl)

Dies geschieht anlässlich der jüngsten Treibjagd auf den Färöer Inseln, bei der am 22. September 2023 42 Grindwale getötet wurden.

Mit dieser jüngsten Jagd steigt die Gesamtzahl der auf den Inseln getöteten Wale und Delfine auf über 900 – weit mehr als der übliche Durchschnitt von etwa 685 Tieren.

Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts

Auch wenn viele Färinger mit Verweis auf die Tradition Grindwale jagen und essen, zeigt der neue Bericht, dass die Mehrheit der Färinger weder am Walfang teilnimmt noch das Fleisch konsumiert.

Auch die Jagd auf die kleineren Delfinarten stößt bei den Einheimischen auf erheblichen Widerstand. So ergab eine Umfrage des Marktforschungsinstitutes Gallup vom April 2022, dass 69 Prozent der Öffentlichkeit die Delfinjagd ablehnen, während nur 7 Prozent sie befürworten.

Jagd ist ethisch und moralisch inakzeptabel

Obwohl die Befürworter der Grindwaljagd argumentieren, Fang und Tötung seien human, kam eine kürzlich in der Fachzeitschrift Frontiers in Veterinary Science veröffentlichte Untersuchung zu dem Schluss, dass die färingischen Jagdtechniken angesichts des aktuellen Wissens über die empfindungsfähige Natur dieser Tiere ethisch und moralisch inakzeptabel sind.

Behauptungen, die Treibjagden seien nachhaltig, vereinfachen ein komplexes Thema grob und berücksichtigen weder die niedrige Vermehrungsrate von Grindwalen noch die Folgen einer Jagdmethode, die ganze soziale Einheiten vernichtet.

Jagd entspricht nicht traditionellen Methoden

Trotz der langen Tradition der Grindwaljagd auf den Färöern (die oft als kulturelle Rechtfertigung für die Tötung vorgebracht wird) nimmt die Mehrheit der Färinger heute weder am Walfang teil noch konsumieren sie das Fleisch.

Heutzutage werden für die Jagd moderne motorisierte Schiffe und hochentwickelte Kommunikationstechniken eingesetzt, womit die Jagd längst nicht mehr historischen oder traditionellen Methoden entspricht.
(Quelle: OceanCare)

Mehr zur Grindwaljagd auf den Färöer Inseln unter SOS – Färöer Inseln.

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