Seit 2020 wurden rund 500 Interaktionen zwischen Orcas und Segelschiffen registriert.
Vor allem in der Straße von Gibraltar ereignen sich viele Vorfälle. Dabei haben es die Orcas auf die Ruderanlage der Segelboote abgesehen. Ein beschädigtes Ruder kann eine Jacht manövrierunfähig machen oder sie sogar zum Kentern bringen.
Mit Klingelgeräuschen gegen Orcas
Mit dem von Boris Culik aus Kiel entwickelten Wal-Warn-Gerät sollen die Orcas auf Distanz gehalten werden.
Die wie kleine Bojen aussehenden Geräte sondern eine Art Klingelgeräusch ab. Der Segler zieht es an einem Stahlseil hinter dem Boot her.
Delfine, Grindwale und Zwergwale lassen sich von den Tönen offenbar nicht abschrecken.
Pinger auch für Schweinswale
Culik hat ähnliche akustische Warnmelder (auch Pinger genannt) bereits für Schweinswale entwickelt. Mit ihrer Hilfe sollen die Tiere in der Ostsee von den Netzen ferngehalten werden.
Die Orca-Sprache bietet jedoch besondere Herausforderungen. Die schwarz-weißen Meeressäuger verwenden nicht nur Klicks zur Echoortung, sondern auch Pfiffe, Grunzen und Schreie zur Kommunikation.
Culik hat deshalb die Frequenzen der Pinger an die Schwertwal-Laute angepasst.
Lob und Kritik
Einige Skipper haben das Gerät schon gekauft und eingesetzt. Ein Norweger berichtet, dass vier Orcas ihre Annährung an das Boot gestoppt hätten, als sie die Geräusche wahrgenommen hätten.
Andere Segler und Seglerinnen kritisieren den Sender. Boote würden trotz der Pinger von Orcas attackiert und beschädigt.
Fährt man zu schnell, übertönen die Motorgeräusche die Signale des Vergrämers. Fährt man zu langsam, sinkt der Sender zu Boden und ist praktisch wirkungslos.
Es gibt noch nicht genug Daten, um die Wirksamkeit der Geräte eindeutig zu belegen.
(Quelle: NDR)
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