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Seit 20 Jahren eigene Zoo-Population


Die Zeit, in der Delfine im Auftrag von Zoos noch im Meer gefangen wurden, gehört zum Glück schon längst der Vergangenheit an.

Große Tümmler in Duisburg
(Foto: Rüdiger Hengl)

Bereits seit 20 Jahren ist die Delfin-Population in westeuropäischen Zoos selbsterhaltend.

In Japan immer noch Wildfänge

In asiatischen Ländern – vornehmlich Japan – konnte man dagegen bis heute noch keine selbsterhaltende Nachzucht aufbauen.

Noch immer werden im Fischerort Taiji viele Delfine verschiedener Arten gefangen. Die meisten von ihnen werden getötet und ihr Fleisch wird auf Märkten verkauft. Einige Exemplare werden als Lebendfänge nach China und andere asiatische Vergnügungsstätten exportiert.

Die „D“-Population aus Duisburg

Der Nürnberger Tiergarten und der Duisburger Zoo sind die einzigen Einrichtungen in Deutschland, die Große Tümmler halten.

Selbstverständlich stammt kein einziges der Tiere aus der japanischen Treibjagd. Beide Delfinarien haben große Erfolge in der Nachzucht verbuchen können.

In Duisburg kann man das besonders anschaulich an der Namensgebung erkennen. Alle Delfine, die im Ruhrpott geboren wurden, tragen Namen, die mit einem D beginnen. Neben Delphi, Daisy, Debbie, Dobbie und Dora leben der 44-jährige Ivo und die 42-jährige Pepina in der Einrichtung. Die beiden schon recht betagten Tiere stammen noch aus Mexiko und Kuba.

Dolly, Donna und Dörte wurden ebenfalls in Duisburg geboren. Sie schwimmen in der Zwischenzeit im Nürnberger Tiergarten. Weitere „D-Delfine“ kann man auf Lanzarote besuchen.

Stabile Population aufbauen

Wie man auf der Website des Nürnberger Tiergartens nachlesen kann, wird die Haltung und Zucht der Großen Tümmler im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm EEP unter wissenschaftlichen Gesichtspunkten koordiniert.

Ziel des EEPs ist es, langfristig eine stabile Population außerhalb des natürlichen Verbreitungsgebiets der Tierart aufzubauen.

Das EEP für Große Tümmler ist seit 2003 vollständig selbsterhaltend und basiert seither nur noch auf eigenen Nachzuchten. Von den fast 260 Tieren im EEP sind derzeit mehr als 80 Prozent in Zoos geboren – Tendenz weiter steigend.
(Quellen: Nürnberger Tiergarten, Duisburger Zoo und Meeresakrobaten-Artikel)

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Delfinarien

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