Der Lärm in den Ozeanen ist enorm. Ausgelöst wird er vor allem durch den Schiffsverkehr sowie durch den Bau von Windkraftanlagen und Bohrinseln.
Schiffe sollen alarmiert werden
Für Meeressäuger, die sich über die Akustik orientieren, ist der Unterwasserlärm fatal.
Eine „smarte Boje“ soll nun das Leben von Walen und Delfinen erleichtern. Diese soll Schiffe alarmieren, wenn sich die Tiere in der Nähe aufhalten.
Eingesetzt wird die Boje in einem Pilotprojekt in der keltischen See. Diese erstreckt sich zwischen der Südküste Irlands und der Südwestküste von Wales.
Smart Whales Sound
Die gemeinnützige Organisation Ocean Research and Conservation Association (ORCA Irland) konnte mit Hilfe zahlreicher Sponsoren und der Unterstützung eines großen Technologiekonzerns im März 2021 das Projekt „Smart Whales Sound“ starten.
An einer mit Solarkraft betriebenen Boje wurden Unterwassermikrofone befestigt. Diese nehmen die Geräusche der Umgebung auf. Die Daten werden an eine Cloud geschickt.
Bis jetzt wurden 25.000 Aufnahmen gesammelt.
Verschiedene Spezies werden erkannt
Emer Keaveney, Meeresbiologin und geschäftsführende Direktorin von ORCA Irland erklärt, dass nun ein Algorithmus entwickelt werden soll, der verschiedene Spezies identifizieren kann.
Mit dessen Hilfe sollen in Zukunft Schiffe, die sich in der Nähe von Walen und Delfinen aufhalten, in Echtzeit gewarnt werden.
Wenn die Schiffe dann ihre Geschwindigkeit drosseln und weniger Lärm machen, kann den Meeressäugern sehr geholfen werden.
Gemeine Delfine sind nachts sehr laut
Mit dem zurzeit zur Verfügung stehenden Datensatz wurde festgestellt, dass unterschiedliche Spezies zu unterschiedlichen Zeiten aktiv sind.
„Zwergwale kommunizieren lieber untertags, während Gemeine Delfine in der Nacht sehr laut sind. Es ist, als hätten Sie eine laute Party um Mitternacht“, erklärt Keaveney.
Eine Hörprobe der von Gemeinen Delfinen abgegebenen Laute gibt es auf der Website von ORCA.
(Quelle: Smarte Boje soll Delfine und Wale schützen)
Lesetipps
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