Die Ostsee ist in einem schlechten Zustand. Die Lebensräume für tierische und pflanzliche Bewohner des Binnenmeers werden immer weiter zerstört.
Zur Zerstörung tragen unter anderem die Rohstoffgewinnung, die Fischerei, Schadstoffeinträge und die Schifffahrt bei.
Nur noch kleine Schweinswal-Population
Zu dieser negativen Bilanz kommt der dritte Bericht der Helsinki-Kommission (HELCOM).
Ein Indikator für alle Meeresbewohner ist der Schweinswal. Geht es ihm schlecht, kann man davon ausgehen, dass auch der Zustand der gesamten Meeresfauna nicht zufriedenstellend ist.
Es gibt nur noch eine kleine Population mit wenigen hundert Tieren. Das heißt, der kleine Wal ist vom Aussterben bedroht.
Tote Zonen am Meeresboden
Wie man auf der Website des NABU lesen kann, ist der Meeresboden stark von menschlichen Aktivitäten betroffen.
Die Eutrophierung (Anreicherung von Nährstoffen in ursprünglich nährstoffarmen Gewässern) führt zu geringen Sauerstoffkonzentrationen und sogenannten toten Zonen, in denen zum Beispiel Pflanzen, Fische und weitere Meerestiere nicht überleben können.
Veränderungen durch den Klimawandel, wie beispielsweise ein Rückgang der mit Eis bedeckten Meeresflächen oder ein Anstieg der Wassertemperatur, führen dazu, dass Arten in andere Gebiete abwandern und sich öfter Algenblüten bilden.
Empfehlungen sind nicht rechtsbindend
In Deutschland ist zwar die Hälfte der Ostseefläche unter Schutz gestellt, allerdings werden Maßnahmen, die bedrohte Arten und ihre Lebensräume wirksam schützen könnten, nicht umgesetzt.
Neun Ostseeanrainer arbeiten gemeinsam mit der EU am Schutz der Meeresumwelt. Doch die beschlossenen Empfehlungen und Strategien sind nicht rechtsbindend. Für die Umsetzung werden die Vertragsstaaten in die Verantwortung genommen.
Pläne sind unkonkret
Nur wenige der Maßnahmen wurden vollständig umgesetzt.
So hat Deutschland erst 2022 für alle Meeresschutzgebiete in der Ostsee Managementpläne verabschiedet, obwohl diese, gemäß HELCOM, bis 2015 in Kraft hätten treten sollen. Außerdem sind die Pläne unkonkret und nicht effektiv umgesetzt.
(Quelle und weitere Infos zum Thema: NABU)