Über die Hälfte des weltweiten Fischfangs stammt mittlerweile aus der Aquakultur.
Chile belegt den achten Platz der Länder, die weltweit am meisten Fisch produzieren, und nach Norwegen ist es der zweitgrößte Produzent von Lachs.
Die intensiv betriebene Fischindustrie hat jedoch negative Folgen für Wale und Delfine in Chile und vor allem im Norden Patagoniens.
Viele tote Wale
Mehr als 80 Prozent des Schiffsverkehrs in Nordpatagonien hängt mit der Aquazucht zusammen.
Es gibt immer wieder gestrandete Wale, die Verletzungen durch Schiffe aufweisen. Die Schiffe erreichen oft 40/50 km/h.
Im vergangenen Jahr musste ein Blauwal in Nordpatagonien 1.000 Schiffen ausweichen. Und das innerhalb nur einer Woche.
Fischzucht in Meeresschutzgebieten
Im nördlichen Patagonien wurden 1.500 Konzessionen für Lachszucht ausgewiesen. Ein Drittel davon liegt innerhalb von Meeresschutzgebieten. Diese stehen aber offenbar nur auf dem Papier. Ein zuverlässiger Schutz der Tiere in diesen Regionen ist nicht gewährleistet.
Schutzgebiete und Lachsfirmen im Norden Patagoniens sind jedoch nicht miteinander vereinbar.
Zusätzliche Bedrohungen für die Meeresbewohner stellen Wasserverschmutzung, Unterwasserlärm und Sauerstoffmangel dar. Außerdem verfangen sich Tiere in Netzen oder verlieren ihre Rückzugsgebiete.
(Quelle: swr2)