In den kalten, nährstoffreichen Gewässern vor Alaska stibitzen Pottwale Black Cods von den Langleinen der Fischer.
Die bis 1,20 Meter großen Barschverwandten sind vor allem in Japan sehr beliebt wegen ihres schneeweißen, seidig glänzenden, festen Fleisches.
Langleinen sind mit Haken versehen
Eine Langleine, mit deren Hilfe die großen Fische gefangen werden, kann bis zu 3,2 Kilometer lang und mit mehreren Tausend Haken bestückt sein.
Die Black Cods verbeißen sich in die Haken und werden an Bord der Fischerboote gehievt.
Pottwale nehmen Lärm in Kauf
Obwohl das Einholen der Leinen viel Lärm macht, nähern sich die Pottwale den Booten. Sie ziehen es offenbar vor, an einen reichlich gedeckten Tisch zu kommen und die Geräusche in Kauf zu nehmen, als selbst nach Beute zu suchen.
Doch diese Aktion ist nicht ungefährlich. Denn immer wieder verheddern sich Pottwale in dem unzerstörbaren Fischereigerät.
Im Seegebiet vor Sitka sind insgesamt 90 Pottwale von mehr als 125 Tieren an den „Leinen-Raubzügen“ beteiligt. Sie scheinen regelrecht vom Geräusch der Schiffsdiesel angelockt zu werden.
Dabei reagieren sie auf die Art und Weise, wie die Boote gefahren werden: nämlich auf das Beschleunigen, Abstoppen und das Luftblasen-Erzeugen. Diese Merkmale sind das Zeichen für die Kolosse, auf Beutejagd zu gehen. Sie kommen sogar, wenn ein Boot ohne Fangabsichten dieses Fahrverhalten zeigt.
Auch Orcas gehen ans Fischereigerät
Auch Orcas holen sich Fische von Leinen und Angelschnüren – zum Beispiel im Golf von Gibraltar, wo die Schwertwale Jagd auf Thunfische machen.
Aber auch vor der Küste der Crozetinseln im südlichen Indischen Ozean nimmt die Anzahl der Orcas, die an von Menschen gefangenen Fisch gehen, mit den Jahren kontinuierlich zu.
(Quellen: Spektrum.de, deutschesee.de und Meeresakrobaten-Beiträge)
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