Tausende kraterartige Vertiefungen, die bereits vor vielen Jahren in der Nähe von Helgoland entdeckt wurden, haben für Verwirrung gesorgt.
Woher stammen sie? Wurden sie von Tieren gegraben? Sind es vom Treibhausgas Methan geformte Löcher?
Schweinswale buddeln auf dem Meeresgrund
Ein Forschungsteam von der Universität Kiel hat nun herausgefunden, dass nicht Gasaustritte, sondern höchstwahrscheinlich Schweinswale für diese Gruben in 25 Meter Tiefe am Meeresgrund verantwortlich sind.
Den entscheidenden Hinweis gab ein befreundeter Biologe. Er informierte die Geowissenschaftler darüber, dass Delfine auf der Suche nach Beutetieren mit ihrer Schnauze den Meeresboden aufwühlen.
Doch Delfine halten sich selten in diesem Gebiet der Nordsee auf. Schnell war der Folgeschluss gezogen: Sind es womöglich Schweinswale, die das gleiche Verhalten an den Tag legen?
Fressgruben werden durch Strömungen vergrößert
Vor Helgoland, wo die Vertiefungen gefunden wurden, befindet sich sowohl der Lebensraum von Schweinswalen als auch von deren Beute – den Sandaalen.
Die Theorie lautete also: Schweinswale durchwühlen den Boden nach sich versteckenden Sandaalen. Dadurch entstehen kleine Fressgruben, die durch Strömungen immer größer werden.
Leider gibt es bis jetzt noch kein Beweisfoto von einem buddelnden Schweinswal.
Fress-Areale besser schützen
Geowissenschaftler Dr. Jens Schneider von Deimling ist jedoch überzeugt, dass man durch diese schlüssige Erklärung in Zukunft die Fress-Areale der Schweinswale besser schützen könnte.
(Quellen: NDR und nature.com)