Fast alle Säugetierarten können sich bis an ihr Lebensende fortpflanzen.
Das macht auch Sinn, denn je länger Nachwuchs gezeugt werden kann, desto höher sind die Chancen, den eigenen Genpool weiterzugeben.
Menopause nicht nur beim Menschen
Doch es gibt Ausnahmen.
Nicht nur Menschen kommen in die Wechseljahre, sondern auch die Weibchen weniger Tierarten. Die Menopause-Phase wurde bei Schimpansen und mindestens fünf Zahnwal-Arten nachgewiesen: beim Schwertwal (Orca), beim Falschen Schwertwal (Kleinen Schwertwal), beim Kurzflossen-Grindwal, beim Narwal und beim Beluga (Weißwal).
Alte Weibchen überleben männlichen Nachwuchs
Eine Forschungsgruppe um Samuel Ellis von der Universität Exeter hat in einer Vergleichsstudie herausgefunden, dass weibliche Meeressäuger eine lange Überlebensrate haben, obwohl sie nicht mehr fruchtbar sind.
Bemerkenswert ist, dass die Weibchen nicht nur lange leben, sondern auch den männlichen Nachwuchs überleben. Weibliche Schwertwale können bis 80 Jahre alt werden, männliche nur 40 Jahre.
Meeressäuger der oben genannten Arten werden außerdem etwa 40 Jahre älter als andere Zahnwalarten, die bis zum Lebensende fruchtbar bleiben.
„Omas“ erfüllen wichtige Aufgaben
Die Aufgabe der alten Orca-Weibchen ist es, der nachfolgenden Generation ihr Wissen über Nahrungsgründe weiterzugeben. Außerdem beschützen die alten Wale die Jungtiere.
Aber auch die Futterkonkurrenz könnte eine Rolle spielen für den Verbleib alter Weibchen in einem Pod. Würden sich alle weiblichen Tiere immer weiter fortpflanzen, auch wenn der eigene Nachwuchs bereits Junge zur Welt bringt, würde die Gruppe zu groß und es gäbe weniger Futter für alle.
In der Menopause befindliche Zahnwale verzichten also quasi auf den Kampf um Ressourcen zugunsten einer längeren Lebensphase.
Höhere Sterblichkeit ohne „Omas“
Die Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben herausgefunden, dass die Sterblichkeit der Jungtiere innerhalb einer Gruppe (eines Pods) zunimmt, wenn ein alter Wal stirbt.
Parallelen zu Menschen
Früher in den Jäger-Sammler-Gesellschaften haben sich die Menschen in harten Zeiten wie Dürreperioden ebenfalls an die Älteren mit Erfahrung gewandt. Aus diesem Nutzen haben sich vielleicht die Wechseljahre entwickelt.
(Quellen: Walweibchen leben Jahrzehnte länger und Warum die Menopause gewissen Walen ein längeres Leben beschert)
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