Meeresakrobaten, 15. März 2024
Philipp Kroiß hat auf ZoosMedia einen Film veröffentlicht, den ich hier gerne präsentieren möchte.
Die Postdoktorandin Sarah Torres Ortiz erklärt im Video äußerst anschaulich, wie Delfine Pfeifsignale, die sich lediglich in Nuancen unterscheiden, identifizieren.
Jeder Delfin hat seinen eigenen Namenspfiff
Bekannt ist, dass Delfine Pfiffe als eine Art Namen verwenden. Jedes Individuum hat einen eigenen Pfiff.
Doch die Meeressäuger benützen die Pfiffe auch in vielen anderen Lebenslagen. Sarah möchte herausfinden, wie differenziert die Großen Tümmler im Loro Parque (Teneriffa) die Pfeiftöne wahrnehmen.
Vergleich mit der Menschensprache
Die Wissenschaftlerin vergleicht die unterschiedlichen Pfiffe der Delfine mit der Sprache der Menschen. Auch bei uns gibt es viele ähnlich klingende Wörter, die jedoch eine komplett andere Bedeutung haben – wie zum Beispiel „whale“ (= Wal) und „wave“ (= Welle).
Wenn wir die Tonfolge nicht genau unterscheiden könnten, würden wir ganz anders handeln, als es in einer bestimmten Situation erforderlich ist.
Scheibe versus Kreuz
Die Großen Tümmler wurden trainiert, einer weißen Scheibe die Bedeutung „gleich“ zuzuordnen. Ein weißes Kreuz bedeutet dagegen „nicht gleich“.
Wenn zwei identische Pfiffe über einen Lautsprecher vorgespielt werden, muss der Delfin die weiße Scheibe anstupsen. Unterscheiden sich die Laute voneinander, schwimmt er zum Kreuz.
Vorrichtung
Die in den Versuch integrierten Großen Tümmler haben zuvor gelernt, unter Wasser in eine Vorrichtung zu beißen und dann ein Lichtsignal abzuwarten. Wenn dieses angeht, wissen die Tiere, dass ihre Aufmerksamkeit gefragt ist.
Im nächsten Schritt ertönen aus einem Lautsprecher jeweils zwei Pfiffe (die entweder gleich oder verschieden sind). Wenn die Geräusche verstummen, muss sich der in den Versuch eingebundene Delfin entscheiden, zu welchem Symbol er schwimmt.
Die Pfiffe gleichen sich im Lauf des Experiments immer mehr an. So können die Forscher und Forscherinnen herausfinden, bis zu welchem Grad die Tiere Töne unterscheiden können.
Auf der nächsten Seite werden weitere Forschungsprojekte vorgestellt.