Berichte

Zum Podcast „Das Delfin-Dilemma“


Themen:

Meeresakrobaten, 8. Mai 2024

Panoramascheibe im Blauen Salon
(Foto: Rüdiger Hengl)

Wie könnten Delfinarien der Zukunft aussehen oder kann man ganz auf sie verzichten?

Gegner und Befürworter der Delfinhaltung kommen zu Wort

Diesen Fragen widmet sich der Podcast „Das Delfin-Dilemma“. Interviewpartner sind sowohl Gegner als auch Befürworter der Delfinhaltung.

Sechs Wochen lang haben Volontäre und Volontärinnen des Verlags Nürnberger Presse an dem Projekt gearbeitet. Herausgekommen ist ein fünfteiliger Storytelling-Podcast, der am 16. April 2024 begonnen hat und am 7. Mai 2024 endete.

Hier eine kurze Zusammenfassung mit Kommentierungen der Meeresakrobaten (in Gelb).

Wildfang

Folge 1 beschäftigt sich mit der Geschichte der Delfinhaltung. In einer emotional aufgeladenen Geschichte erzählt Erika Balzer (eine der Volontärinnen des Verlags Nürnberger Presse), wie Moby möglicherweise in den 1960er-Jahren gefangen wurde.

Dringend erwähnt werden muss hier, dass es bereits seit mehreren Jahrzehnten (!) sowohl in westeuropäischen Ländern als auch in der USA keine Wildfänge mehr gibt …

Moby
(Foto: Susanne Gugeler)

Moby war ein ganz spezieller Delfin

1971 kam der etwa zehnjährige Große Tümmler in den Nürnberger Tiergarten. Leider wusste vor über 50 Jahren noch niemand so genau, wie Delfinhaltung geht.

Heute ist man in der Delfinhaltung so weit, dass über 80 Prozent aller in Europa lebenden Großen Tümmler in Delfinarien geboren wurden. Dazu beigetragen haben der medizinische Fortschritt und die Optimierung der Haltungsbedingungen, wozu unter anderem die mentale und körperliche Förderung der Tiere gehört.

Nina Kammleiter (eine der Volontärinnen des Verlags Nürnberger Presse) interviewte Hans-Jürgen Klinkert, den ehemaligen Delfintrainer im Nürnberger Tiergarten. 35 Jahre (bis 2003) war er dort für die Delfine zuständig.

Zwischen Klinkert und Moby – dem ersten Delfin in Nürnberg – gab es eine tiefe Verbindung. Der Große Tümmler war von Anfang an ein Teamplayer, aber auch ein dominantes Alphatier. Er hat offenbar viele Krisen überlebt und starb 2018 im hohen Alter von 58 Jahren.

Delfine leben unter freiem Himmel

2005 wurde Dr. Dag Encke Chef des Tiergartens. Er stammt aus einer „Zoo-Familie“. Sein Vater war 37 Jahre lang Leiter des Krefelder Zoos. Encke hatte den Ehrgeiz, das Delfinarium artgerechter zu gestalten.

Sunny und Nami aus dem Nürnberger Tiergarten
(Foto: Rüdiger Hengl)

Er wollte weg von einem großen und hin zu mehreren kleineren miteinander vernetzten Becken. 24 Millionen Euro verschlang der Bau der Delfin-Lagune. 2011 wurde sie eröffnet. Sie umfasst unter freiem Himmel sechs Becken. Das tiefste misst sieben Meter. Die ehemalige Halle ist ebenfalls immer noch für die Tiere zugänglich.

Nach Rückschlägen viele Nachzuchterfolge

Moby zeugte 16 Kälber, von denen er zwölf überlebt hat. In der Zucht gab es anfangs katastrophale Rückschläge.

Dass sich auch in der Nachzucht vieles zum Besseren geändert hat, kann man im Duisburger Zoo sehen. Dort sind von sieben Delfinen fünf Tiere im Delfinarium geboren. Viele weitere zogen in verschiedene Einrichtungen um. Allein im Nürnberger Tiergarten leben mit Dolly, Donny und Dörte drei Nachzuchten aus Duisburg.

Eine Delfingeburt muss präzise vorbereitet werden. Das wusste man damals nicht.

2014 kam Nami im Nürnberger Tiergarten auf die Welt. Mit ihr zusammen leben heute sechs weitere Delfin-Weibchen in der Lagune.

Hier geht es zur Folge 2 des Podcasts.

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