Themen:

Schweinswale im Wattenmeer


Im deutschen und dänischen Wattenmeer-Gebiet werden immer häufiger Schweinswale gesehen.

Schweinswal vor Wilhelmshaven
(Foto: Frank Blache)

Ortstreue „Watt-Wale“

Möglicherweise handelt es sich bei den „Watt-Walen“ um eine separate Unterpopulation, die getrennt von ihren Artgenossen in der offenen Nordsee lebt.

Insgesamt wird der Bestand der Schweinswale in der Nordsee auf 350.000 Individuen geschätzt.

Big Five

Der Schweinswal gehört mit Kegelrobbe, Seehund, Seeadler und Europäischem Stöhr zu den sogenannten Big-Five-Arten des Wattenmeers.

Beobachtung anhand von Sendern

Seit Ende der 1990er-Jahre gibt es ein Forschungsprogramm zu den Schweinswalen in der offenen Nordsee, im Kattegat und im Skagerrak.

124 Schweinswale wurden zwischen 1997 und 2019 mit Sendern versehen. Diese geben Signale an Satelliten, sobald der Meeressäuger für einen Moment an der Oberfläche ist, um zu atmen.

Auf diese Weise werden die Bewegungen der Tiere aufgezeichnet.

Mehr als 60 Prozent im Wattenmeer

Sechs besenderte Tiere befanden sich zwischen 2014 und 2016 im Wattenmeer. Die Schweinswale verbrachten durchschnittlich mehr als 60 Prozent ihrer Zeit im dänischen und deutschen Wattengebiet.

Nur einer der Wale wurde in den Wintermonaten weiter weg von „zu Hause“ angetroffen.

Sechs Tiere sind nicht repräsentativ, aber das ähnliche Verhalten ist bemerkenswert.

Tiefen unter zehn Meter werden favorisiert

Die Schweinswale kamen am häufigsten in flachen (weniger als zehn Meter tiefen) Gewässern entlang der Küste vor. Bestimmte Gebiete waren besonders beliebt.

Insbesondere die Gewässer zwischen dem dänischen Blåvand (ganz im Norden des internationalen Wattenmeeres) und der deutschen Watteninsel Sylt werden von den Schweinswalen aufgesucht.

Um von der Nordseeseite ins Wattenmeer zu gelangen, zogen die Tiere hauptsächlich durch die Gezeitenbuchten zwischen den dänischen Inseln Fanø und Mandø sowie zwischen Romø und Mandø.

Auch DNA-Analyse spricht für Subpopulation

Was ebenfalls für eine Subpopulation spricht, sind die Ergebnisse von DNA-Tests. Diese ergaben unterschiedliche genetische Daten aus dem südlichen Teil des Nordseegebiets im Vergleich zur Nordatlantikpopulation.

(Quellen: waddenacademie und Harbour porpoise (Phocoena phocoena) in the Wadden Sea World Heritage Site and requirements for trilateral monitoring

Lesetipps

* Säugetiere im Wattenmeer
* Was ist Watt?
* Die Schweinswal-Tage beginnen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert