Unglaublich, wie schnell die Künstliche Intelligenz (KI) sich in unser Leben einbringt. Wie bei allen neuen Errungenschaften gibt es dabei sowohl positive als auch negative Entwicklungen.
Bestandszahlen
*** Zu den positiven Effekten der KI gehört die Erfassung von Bestandszahlen bei Tieren. Bei den selten gewordenen Buckeldelfinen (auch Sousas genannt) in Südafrika wird KI eingesetzt, um herauszufinden, wie viele Individuen es noch vor dem Kap gibt.
*** Die Bestandszahlen der Flussdelfine im brasilianischen Amazonas-Gebiet nehmen leider immer mehr ab. Die großen Flüsse im gesamten Amazonasbecken sind auf Rekordtiefstände gesunken, und die Wassertemperaturen nähern sich denen an, die im vergangenen Sommer um diese Zeit das Massensterben zweier Flussdelfin-Arten auslösten.
*** Auch die Population des Iberischen Schweinswals ist gefährdet. Zu seinen aktuellen Bedrohungen gehören polychlorierte Biphenyle (PCB), die immer wieder im Speck der Tiere nachgewiesen werden. Außerdem machen den Schweinswalen Fadenwürmer, Unterwasserlärm und tödliche Angriffe von Großen Tümmlern zu schaffen. Die derzeit größte Bedrohung ist die Sterblichkeit durch Beifang in der Fischerei. Dieser hat im letzten Jahrzehnt zugenommen.
Nur eine Stimme fehlte
Auf der 69. Konferenz der Internationalen Walfangkommission, die in diesem Jahr in Peru stattfand, wurden zum Glück umstrittene Resolutionsentwürfe der walfangfreundlichen Länder West- und Zentralafrikas („Ernährungssicherheit“) sowie von Antigua und Barbuda (mit dem Ziel, das Moratorium für kommerziellen Walfang aufzuheben) aufgrund starker Opposition zurückgezogen.
Tragisch ist allerdings, dass die nötige Dreiviertelmehrheit nur um eine Stimme verpasst wurde, um ein Walschutzgebiet im Südatlantik zu beschließen.
Wale-Ausstellungen
Jetzt, wenn es immer kälter und regnerischer wird, schaut man sich besonders gerne Ausstellungen an. Die Meeresakrobaten haben gleich drei Empfehlungen auszusprechen.
*** In Oberhausen kannst du noch bis zum 30. November 2025 ins Gasometer gehen und dir dort „Planet Ozean“ anschauen.
*** Ebenfalls in Nordrhein-Westfalen – in Dortmund – erwartet dich noch bis zum 5. Januar 2025 die Sonderausstellung „Wunderwelt Ozean – ein immersiver Tauchgang“.
*** Zum Anfassen, Mitmachen und Dabeisein lädt dich die Dauerausstellung „Erlebnisstation Wale“ im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt ein.
Lachende Delfine
Die spielfreudigen Großen Tümmler öffnen ihr Maul, wenn sie mit Artgenossen Spaß haben. Das Lächeln der Delfine ist eine Abwandlung des Beißens. Wütende Delfine öffnen und schließen ihr Maul schnell hintereinander. Das dadurch entstehende Geräusch soll andere abschrecken. Entspanntes Öffnen des Mauls hingegen signalisiert Freude und soll Konflikte vermeiden.
Wenn sich inkompetente Social-Media-Nutzer einmischen
Rettungskräfte müssen sich immer wieder mit verbalen Angriffen von Besserwissern aus den sozialen Netzwerken auseinandersetzen, wenn es ihnen zum Beispiel nicht gelingt, Wale zurück ins offene Meer zu bringen. „Also hört bitte mit den Spekulationen auf. Ich bin untröstlich und muss das nicht lesen”, lautet der Appell von Delfin-Retterin Rosie B. Wild an die Facebook-Kommentatoren.
Artenschutz in Leipzig
Dr. Lorenzo von Fersen – Vorsitzender der Artenschutzorganisation YAQU PACHA – hat einen weiteren wichtigen Posten inne. Er wurde von der EAZA, die vom 8. bis 12. Oktober 2024 in Leipzig tagte, offiziell zum Vorsitzenden der TAG (Taxon Advisory Group) für Meeressäugetiere der EAZA – der European Association of Zoos and Aquarias – nominiert und gewählt. Herzlichen Glückwunsch!
So, das war es mal wieder aus dem Reich der Wale und Delfine und ihrer Beschützer.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Kastanien-Sammeln und Spazierengehen durchs raschelnde Laub.