Gastbeitrag von Frank Blache/Meeresakrobaten, 12. November 2024
Nachdem Frank mit seiner Partnerin Anette in den vergangenen zwei Jahren zum Whale-Watching im Süden – Ligurien und La Gomera – unterwegs war, zog es die beiden 2024 in den Norden, nach Dänemark.
Frank lässt uns an seinen Erlebnissen teilhaben und hat den Meeresakrobaten folgende Reisebeschreibung überlassen. Herzlichen Dank!
Der Plan
In der Zeit vom 24. August bis zum 7. September wollen wir unser Glück versuchen, um auf Schweinswale, Große Tümmler und vielleicht sogar Orcas zu treffen.
Dabei wollen wir Dänemark komplett umrunden und an der Ostseeküste bis in den äußersten Norden nach Skagen fahren. Von dort aus geht es dann entlang der westlichen Nordseeküste wieder gen Süden.
Von Flensburg nach Dänemark
Zwei Tage bleiben wir in der Flensburger Förde, bevor wir Richtung Dänemark fahren.
Unsere erste Unterkunft in Dänemark – ein wunderschönes altes Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert – befindet sich in Assens auf der Insel Fünen. Diese liegt mitten in der Dänischen Ostsee und ist auch als der grüne Garten des Königreichs bekannt.
Auf Schweinswal-Suche
Von Assens aus wollen wir uns auf Schweinswal-Suche begeben.
Bereits am nächsten Tag sind wir unterwegs nach Middelfart – circa eine halbe Stunde Autofahrt von Assens entfernt.
Middelfart liegt mitten im Naturpark Lillebaelt und die Aussichten, hier Schweinswale beobachten zu können, sind sehr gut. Denn am Kleinen Belt lebt eine der dichtesten Populationen der kleinen Meeressäuger.
Bereits von Deutschland aus habe ich Kontakt mit dem Skipper Kurt – der auch Deutsch spricht – aufgenommen und zwei Ausfahrten mit der MS Marianne gebucht.
Mit einem ehemaligen Fischereiboot unterwegs
Das ehemalige Fischereiboot wurde zum Whale-Watching-Boot umgebaut, auf dem jedem Gast ein Sitzplatz mit Blick aufs Wasser zugeteilt wird.
Kurt begrüßt uns herzlich und mit zehn weiteren Gästen sind wir schon bald im Wal-Gebiet unterwegs – Fernglas und Fotoapparat griffbereit neben uns.
Eine Finne taucht auf!
Nach ungefähr einer halben Stunde Fahrt – Kurt erzählt gerade etwas über die kleinen Wale –, sehe ich plötzlich eine Finne auftauchen und unmittelbar dahinter noch eine zweite. Wie aus dem Nichts sind plötzlich zwei Schweinswale neben unserem Boot erschienen und auch wieder ruckzuck in den Tiefen der Ostsee verschwunden.
Auch wenn die kleinen Wale gleich wieder abgetaucht sind, ist das ein vielversprechender Beginn unserer zweistündigen Tour.
Schweinswale in Ufernähe
Kurt nimmt Kurs auf einen ruhigen Seitenarm des Belts. Er erzählt uns: „Hier haben wir fast immer Glück und können Schweinswale beobachten.“ Und recht hat er! In Ufernähe sind zwei Wale unterwegs und dieses Mal gelingen mir auch ein paar Fotos.
Die Entfernung zum Boot ist zwar ziemlich groß, aber dafür haben wir ja unsere Ferngläser dabei.
Auch am Nachmittag haben wir Glück
Bei unserer zweiten Ausfahrt am Nachmittag geht es in die andere Richtung und auch hier haben wir wieder Glück und können mehrere Schweinswale sichten.
Wir können beobachten, wie ein Wal recht nah vor einem Segelboot auftaucht. Der Skipper des Bootes hat ihn ebenfalls entdeckt und weicht nach Backbord aus.
Nach unserer Rückkehr im Hafen von Middelfart verabschieden wir uns von Kurt, der uns eine Freifahrt verspricht, sollten wir wieder mal nach Fünen kommen.
Nähere Informationen gibt es auch auf seiner Homepage MS Marianne.
Schweinswal-Gruß am Abend
Bevor wir zurück in unser Fachwerkhaus aufbrechen, schlendern wir am frühen Abend noch am Kleinen Belt entlang. Plötzlich entdeckt Anette einen weiteren Schweinswal, der parallel zur Küste schwimmt. Klasse! Schweinswale vom Boot und vom Land aus – besser kann unsere Nord-Tour nicht beginnen.