Wissenschaftler vom Deutschen Meeresmuseum in Stralsund testen derzeit ein Gerät, das verhindern soll, dass Schweinwale als Beifang in Fischernetzen landen.
Immer wieder geraten die kleinen Meeressäuger ungewollt in Fischernetze. Sie verheddern sich darin und ersticken im schlimmsten Fall, weil sie nicht mehr zum Luftholen an die Wasseroberfläche gelangen können.
Imitierte Schweinswal-Geräusche
Mit dem sogenannten PAL (porpoise alert = Schweinswal-Alarm) sollen Schweinswale von Netzen ferngehalten werden.
Der PAL imitiert Warngeräusche von Artgenossen. Dadurch sollen die Tiere aufmerksamer werden und eher ein Netz orten können.
Besser als Pinger
Die früher verwendeten Pinger vertrieben die Schweinswale aus dem Gebiet, in dem die Vergrämer eingesetzt wurden. Das soll mit dem PAL vermieden werden. Die Schweinswale sollen lediglich vorsichtiger werden, aber ihren Lebensraum nicht verlassen.
Unterwasser-Mikrofone zeichnen Verhalten auf
Mit Unterwasser-Mikrofonen (sogenannten Hydrophonen) wird die Klick-Häufigkeit der Schweinswale, die sich in der Nähe eines Netzes aufhalten, aufgezeichnet.
Und so wie es aussieht, sind die Klick-Frequenzen der Meeressäuger, in den Gebieten, wo der PAL eingesetzt wird, recht hoch. Die Tiere meiden also das Gebiet nicht.
Gewöhnungseffekt wird untersucht
Es soll aber auch erforscht werden, ob sich die Schweinswale eventuell an die Geräte gewöhnen und wieder unvorsichtiger werden.
Als Vergleichspopulation dienen Tiere aus Dänemark. Dort wird der PAL im Gegensatz zu deutschen Gewässern noch nicht eingesetzt.
Die Ergebnisse der Studie sollen im April 2025 veröffentlicht werden.
(Quelle: NDR)
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