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Lesetipp: „Zur See“ von Dörte Hansen


In Dörte Hansens Roman „Zur See“ geht es um eine Familie, die seit Generationen auf einer kleinen Nordseeinsel lebt.

Dörte Hansen, „Zur See“
(Foto: Susanne Gugeler)

Der tote Pottwal

Hanne Sanders Vorfahren gingen noch zur Waljagd.

Im Winter wird eines Tages kurz nach Sonnenaufgang ein Pottwal an Land gespült, der kurze Zeit später stirbt.

Inhalt vom Klappentext

Die Fähre braucht vom Festland eine Stunde auf die kleine Nordseeinsel, manchmal länger, je nach Wellengang. Hier lebt in einem der zwei Dörfer seit fast 300 Jahren die Familie Sander.

Drei Kinder hat Hanne großgezogen, ihr Mann hat die Familie und die Seefahrt aufgegeben. Nun hat ihr Ältester sein Kapitänspatent verloren, ist gequält von Ahnungen und Flutstatistiken und wartet auf den schwersten aller Stürme. Tochter Eske, die im Seniorenheim Seeleute und Witwen pflegt, fürchtet die Touristenströme mehr als das Wasser, weil mit ihnen die Inselkultur längst zur Folklore verkommt.

Nur Henrik, der Jüngste, ist mit sich im Reinen. Er ist der erste Mann in der Familie, den es nie auf ein Schiff gezogen hat, nur immer an den Strand, wo er Treibgut sammelt. Im Laufe eines Jahres verändert sich das Leben der Familie Sander von Grund auf, erst kaum spürbar, dann mit voller Wucht.

Zur Autorin

Dörte Hansen ist Journalistin und Schriftstellerin. Ihr wird nachgesagt, dass sie eine „Anti-Idyllikerin“ wäre. Dementsprechend wortkarg sind ihre Roman-Figuren. Dörte Hansens Stil passt meiner Meinung nach hervorragend zur rauen Umgebung der Insulaner. Diese kommen mit wenigen Worten aus, aber diejenigen, die geäußert werden, sitzen.

Dazu passt auch das Zitat von Seite 41: „Keine Fragen stellen, die zum Lügen zwingen.“

Daten zum Buch

Dörte Hansen, „Zur See“
Penguin Verlag, München, 2022
Gebundenes Buch: ISBN 978-3-328-60222-4, 24,00 Euro
Taschenbuch: ISBN 978-3328112136, 14,00 Euro

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