Pressemitteilung der Schutzstation Wattenmeer:
Es ist wieder soweit: Von den nordfriesischen Inseln und Ausflugsbooten sind jetzt zu Sommerbeginn Schweinswalweibchen mit Ihren Jungtieren zu beobachten.
Wie in jedem Jahr kommen die Schweinswale im Juni und Juli mit ihren Neugeborenen zum Fischfang nahe an die Küste. Am besten gelingen Beobachtungen dieser Meeressäuger bei windstillem Wetter und spiegelglatter See. So erging es Johannes Bernau, der zurzeit seinen Bundesfreiwilligendienst bei der Schutzstation Wattenmeer im ADS-Schullandheim in Rantum leistet. Zur allgemeinen Freude zeigte sich eine Schweinswalmutter mit Jungtier in Strandnähe, als der BFDler eine Strandwanderung mit einer Schulklasse am Rantumer Weststrand leitete.
Gute Beobachtungsmöglichkeiten
„Schweinswale sind nicht scheu und jagen erfolgreich im flachen Wasser nach Sandaalen und Heringen“, erklärt Biologin Kirsten Thiemann von der Schutzstation Wattenmeer. Die Tiere tauchen zwei bis drei Mal pro Minute zum Atmen auf. Wellen könnten ihre Sichtung aber erschweren. Nicht nur vom Sylter Strand aus gibt es derzeit gute Beobachtungsmöglichkeiten, auch Fährgäste auf dem Weg nach Pellworm und Föhr haben die Chance, von Bord aus Schweinswale zu sehen.
Walschutzgebiet
Seit 1999 ist das Seegebiet vor Sylt als Walschutzgebiet ausgewiesen. Durch eine geplante Änderung der geltenden Küstenfischereiverordnung werden die Schweinswale dort bald besser geschützt sein: Die Stellnetzfischerei soll im Walschutzgebiet ganzjährig auch für dänische und niederländische Fischer verboten werden. „Feinmaschige Stellnetze können zur tödlichen Falle für Schweinswale werden“, sagt Meeressäugerexpertin Silvia Gaus von der Schutzstation Wattenmeer. „Wir freuen uns, dass unser einziger heimischer Kleinwal durch diese neue Regelung im Wattenmeer eine bessere Überlebenschance haben wird.“
Sichtungen von Schweinswale können der Schutzstation Wattenmeer in Hörnum unter der Telefonnummer 04651/881093 mitgeteilt werden.
(Quelle: Schutzstation Wattenmeer)