Am 20. April 2010 geriet die Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko in Brand. Es gab nicht nur Tote und Verletzte, sondern auch eine Umweltkatastrophe durch das auslaufende Öl.
Bei Delfinen, die sich in dem Gebiet, in dem das Unglück geschah, aufhalten, wurden medizinische Auffälligkeiten registriert.
Geringe Lebenserwartung
In einer Studie, die am 18. Dezember 2013 in der Zeitschrift Environmental Science & Technolgy veröffentlicht wurde, wird über Lungenschäden und Nebennierenhormon-Anomalien bei Großen Tümmlern im Golf von Mexiko berichtet. Die festgestellten Auffälligkeiten wurden bei Tieren in der Louisiana Barataria Bay nachgewiesen.
Die Verfasser der Studie gehen davon aus, dass die betroffenen Delfine keine lange Lebenserwartung haben und dass ihre Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt sein wird.
Bei 29 von 32 Großen Tümmlern der Barataria Bay wurden umfassende Untersuchungen (einschließlich Ultraschall) vorgenommen. Die Forscher stellten fast der Hälfte der Tiere eine schlechte Prognose aus. 17 Prozent der Delfine waren in so einem schlechten Zustand, dass sie wohl kaum überleben werden.
Der Leiter der Studie – Dr. Lori Schwacke – ist besorgt: „Ich habe noch nie so viele so kranke Tiere gesehen, die an einer Nebennierenhormon-Störung litten.“
Delfine sind untergewichtig
Nicht nur Lungenerkrankungen sowie Nebennierenhormon-Anomalien wurden bei den Delfinen der Barataria Bay diagnostiziert, sondern 25 Prozent der Tiere fielen außerdem durch extremes Untergewicht auf.
Umweltgifte, die nicht mit der Öl-Katastrophe in Verbindung zu bringen sind, wurden dagegen vergleichsweise wenige bei den untersuchten Delfinen festgestellt.
Die Anzahl der Strandungen in dem von der Öl-Katastrophe heimgesuchten Gebiet ist mittlerweile auf 1.050 Tiere angestiegen. 94 Prozent der gefundenen Tiere waren verendet.
(Quellen und weitere Infos: Scientists Report Some Gulf Dolphins Are Gravely Ill, Study links BP oil spill to dolphin deaths)