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Klick-Geräusche helfen zu „sehen“


Deutschlandradio Kultur sendete vorgestern einen interessanten Beitrag über Blinde, die sich mithilfe von Echos orientieren.

Das Ohr des Delfins befindet sich gleich hinter dem Auge. (Foto: Susanne Gugeler)

Das Ohr des Delfins befindet sich gleich hinter dem Auge.
(Foto: Susanne Gugeler)

Von Fledermäusen und Delfinen wissen wir, dass sie sich über das Aussenden von hochfrequenten Tönen in dunklen Lebensräumen zurechtfinden. Beide Tierarten gelangen mithilfe dieses Sinnes auch an ihre Beute. Töne werden ausgesendet und kommen als Echo zurück. Fledermäuse oder Delfine können anhand der ankommenden Echos erkennen, ob sie sich gerade einem Insekt bzw. Fisch nähern oder ob ein Gegenstand ihre Flugbahn bzw. ihren Tauchgang behindert.

Klicken als Schulfach

Eine Förderschule in Köln unterrichtet blinde Kinder darin, sich mithilfe der Echo-Ortung in einer unbekannten Umgebung zu bewegen. Die Kinder stoßen Klicklaute aus und machen sich anhand des zurückkommenden Echos ein Bild von einem Raum oder einem Platz.

Bei dieser Orientierungsmethode sehen die Kinder einen Gegenstand nicht, sondern sie „hören“ ihn. Dementsprechend lautet die Frage des Mobilitätstrainers Klaus Mönkemeyer auch: „Hörst du die Wand, Pascal?“

Auch Klick-Frösche werden eingesetzt

Die Schüler der Kölner Förderschule erkennen eine Wand, indem sie immer wieder Klicklaute von sich geben. Deren Echo verändert sich, je näher sie der Wand kommen.

Die Klicks werden mit der Zunge gebildet. Es können aber auch sogenannte Klick-Frösche eingesetzt werden.

Bei einer weiten Fläche benötigt das Echo eine wesentlich längere Laufzeit, bis es wieder zurückkommt, als wenn man direkt vor einer Wand steht.

Echo-Lokalisation ermöglicht ein sicheres Bewegen

Kinder, die das Schnalzen und Klicken gut beherrschen, können sich auch schneller auf Dreirädern bewegen als Spielkameraden, die diese Orientierungsmöglichkeit noch nicht nutzen.

Sehr geübte Blinde können sogar das Material eines Gegenstands anhand der Klicklaute erkennen.

Dinge im Nahbereich oder auch unebene Wege können nicht über die Echo-Ortung wahrgenommen werden. Für derartige Hindernisse wird auch weiterhin der weiße Langstock eingesetzt.
(Quelle: Deutschlandradio Kultur)

Lesetipp

Die Sinnesorgane der Delfine

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