MEERESAKROBATEN/4. Mai 2014
Auszug aus Dr. Katrin Baumgartners Stellungnahme anlässlich einer Anhörung im Landtag NRW.
(10 Kommentare)
Im Rahmen einer Anhörung im nordrhein-westfälischen Landtag am 28. April 2014 zum Thema „Für und Wider Delfinhaltung“ ist auch die Tierärztin des Nürnberger Tiergartens – Dr. Katrin Baumgartner – zu einem Fachgespräch eingeladen worden. Ihre schriftliche Stellungnahme kannst du hier einsehen.
Ich habe mir aus Dr. Baumgartners umfangreichen Stellungnahme den Punkt „tiermedizinische Praxis“ vorgenommen und möchte ihn hier auszugsweise vorstellen. (Dr. Baumgartners Beitrag beginnt bei der Kapitelüberschrift „Bereits seit 18 Jahren im Nürnberger Tiergarten“).
„Schimpfwort“ DIAZEPAM
In letzter Zeit ist das Wort DIAZEPAM wie ein Schimpfwort bei den Delfinariengegnern kommuniziert worden. Dieses Medikament wird zu unterschiedlichen Therapiezwecken sowohl Haus- als auch Zootieren verabreicht.
Manche Delfinariengegner haben sich im Internet „schlau“ gemacht („Dr. Google“ macht es möglich) und dem Tiergarten vorgeworfen, er würde seine Tiere mit DIAZEPAM ruhigstellen. Besonders „aktive“ Delfinariengegner behaupteten sogar, die Delfin-Lagune würde an eine „Intensivstation“ erinnern, da die Tiere mit einem Beruhigungsmittel – nämlich DIAZEPAM – „vollgepumpt“ würden …
Das ist natürlich großer Quatsch und dient lediglich als Stimmungsmache gegen Delfinarien in Deutschland. Mit Sachverstand haben derartige Aussagen absolut nichts zu tun, sondern nur mit einer Diskussion auf rein emotionaler Ebene.
Nicht nur zu DIAZEPAM hat sich Dr. Baumgartner in ihrem Beitrag geäußert, sondern auch zu anderen medizinischen Maßnahmen.
Folgenden Text habe ich aus Dr. Baumgartners öffentlich zugänglicher Stellungnahme entnommen und hier und da mit ein paar erklärenden Sätzen (in Kursivdruck) ergänzt.
Bereits seit 18 Jahren im Nürnberger Tiergarten
Dr. Katrin Baumgartner ist seit 1996 Tierärztin im Tiergarten Nürnberg, seit 1999 Fachtierärztin
für Zoo-, Gehege- und Wildtiere, seit 2011 Fachtierärztin für Tierschutz, Leiterin des Animal Welfare Committees der EAAM (European Association of Aquatic Mammals), Kuratorin für Equiden (Einhufer wie z.B. Pferde), Kameliden (Kamele) und Antilopen sowie für Meeressäugetiere, Vet Advisor für den African Buffalo und die Seekuh.
Künstliche Bedingungen
Dr. Katrin Baumgartner: Alle Tiere in menschlicher Obhut leben unter künstlichen Bedingungen. Das hat Vorteile wie eine gesicherte Ernährung, Schutz vor Beutegreifern (Feinden) und tiermedizinische Versorgung im Falle einer Erkrankung.
Bei der Beurteilung des Gesundheitszustandes und der Erkennung von Krankheiten bedarf es einer großen Erfahrung, denn Wildtiere verbergen ihre Leiden. Schwäche zu zeigen ist in der Natur nicht wünschenswert. Daher sind bereits die kleinsten Anzeichen für die Beurteilung wesentlich und das Gesamtbild des Tieres ist wichtig.
Nicht zu akzeptierende Gutachten
Äußerst problematisch ist es deshalb, wenn die Beurteilung der tiermedizinischen Versorgung der Tiere lediglich anhand von „Krankenakten“ erfolgt, wie dies im Antrag der Fraktion der Piraten wohl geschehen ist.
Besonders kritisch ist es zu sehen, wenn derartige „Gutachten“ von Menschen erstellt werden, die sich nie direkt mit den Tieren befasst und sich auch nicht vor Ort über die Tiere informiert haben, oder gar – wie dies bei der „Beurteilung“ der Haltung im Tiergarten Nürnberg geschehen ist – Tiere mit beurteilt werden, die gar nicht in dieser Haltung leben.
Die Kenntnisse der Tierart, das Wissen um mögliche Erkrankungen und die Erfahrung mit dem Umgang mit Medikamenten machen eine richtige Diagnose und eine erfolgreiche Behandlung erst möglich.
Vorsorge ist wichtig
Des Weiteren spielt die Prophylaxe, also die Vorsorge, eine wichtige Rolle. Dies bedeutet, dass wir durch die Vorsorge versuchen Krankheiten zu vermeiden. So werden regelmäßig parasitologische und bakteriologische Untersuchungen durchgeführt. Ebenso wichtig sind Impfungen, Ernährungsüberwachungen und Routineuntersuchungen.
Die Tiere arbeiten freiwillig mit
All dies wird unter anderem durch das medizinische Training möglich. Die Tiere arbeiten dabei freiwillig mit, sodass Urin-, Kot-, Blas- und Blutproben gewonnen werden können, die Tiere abgehört werden können oder man eine Ultraschall-Untersuchung durchführen kann.
Dies ist für uns Zootierärzte ein großer Vorteil, weil wir die nötigen Proben gewinnen können, ohne das Tier zu belasten (möge nur jeder einmal kurz an sein eigenes Tier – Katze oder Hund – denken, wenn dieses zum Tierarzt soll und vielleicht sogar Blut genommen wird …).
Forschung
Doch es werden nicht nur Vorsorgeuntersuchungen und Behandlungen durchgeführt, es wird auch Forschung betrieben, seien dies nun Vitaminstudien, Untersuchungen zu „emerging diseases“ (sich ausbreitende neue Infektionskrankheiten), die auch in der Wildbahn auftreten, Erarbeitung von Blutparametern, neue Möglichkeiten der Ultraschalluntersuchung, Thermografien und vieles mehr.
Wichtig zu erwähnen in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass das veterinärmedizinische Referenzwerk aller Tierärzte, Zoologen und Delfinforscher, das „CRC Handbook of Marine Mammal Medicine“ (Dierauf & Gulland, 2001) von Tierärzten geschrieben wurde, die fast ausschließlich im Delfinarium arbeiten. Dieses Buch bildet auch die Wissensgrundlage für Maßnahmen zur Rettung gestrandeter Delfine und Wale.
Leiden müssen abgewendet werden
Und wenn die Frage aufkommt, ob die Tiere medizinische Behandlung bekommen, so ist die Antwort selbstverständlich JA, denn sie befinden sich in unserer Obhut und wir Tierärzte sind verpflichtet, vermeidbare Leiden von den uns anvertrauten Tieren abzuwenden. Dazu gehören natürlich auch Gaben von Medikamenten, die niemals „routinemäßig“, sondern nur nach Indikation gegeben werden.
Tiere haben besondere Bedürfnisse
Tiere können eben, wie auch wir Menschen, erkranken, oder auch – je nach Alter und Lebensgeschichte – besondere Bedürfnisse haben. So braucht unser alter Moby (55 Jahre) aufgrund einer altersbedingten Nierenschwäche regelmäßige Wassergaben, die er aber problemlos per Training über eine Sonde nimmt.
Bei einem Tier wie „Jenny“ (27 Jahre alter weiblicher Großer Tümmler im Tiergarten Nürnberg), wo bei verringerter Futteraufnahme der Creatinin-Wert (das ist ein Stoffwechselprodukt) steigt und dies wiederum zu Appetitlosigkeit führt, muss immer darauf geachtet werden, dass sie genügend Futter und somit Flüssigkeit bekommt.
(Anmerkung MEERESAKROBATEN: Delfine nehmen mit dem Futter auch Flüssigkeit auf, da sie nicht trinken.)
Negativen Kreislauf unterbrechen
Wenn keine anderen medizinischen Ursachen festgestellt werden können, kann man mit der Gabe von Medikamenten helfen, diesen negativen Kreislauf zu unterbrechen. Es gibt verschiedene Medikamente, die appetitanregend wirken:
* Megestat (wird wegen einer zu langen Ausschleichphase nicht mehr verwendet),
* Cortison (wird wegen der immunsuppressiven – Abwehrkräfte unterdrückenden – Wirkung kaum dazu verwendet) und
* Diazepam. Dieses hat je nach Dosierung verschiedene Wirkungen:
a.
Sedierung (Beruhigung)
[Große Tümmler: ab 0,2-0,3 mg/kg (ca. 40-60 mg/Tier)]
Wird in besonderen Situationen wie Umsetzaktionen oder kleinen Eingriffen verwendet, um den Delfinen den zu erwartenden Stress zu ersparen.
b.
Anxiolytikum („social calming“ –
Stressverminderung)
[Große Tümmler: 0,1-0,15 mg/kg (ca. 20-30 mg/Tier)]
Wird dann vorübergehend verwendet, wenn Tiere einem sozialen Stress ausgesetzt sind, dem sie aufgrund der äußeren Bedingungen nicht ausweichen können.
c.
Appetitanregung
[Große Tümmler: 0,05 mg/kg (ca. 10 mg/Tier)]
Wie bei andern Tierarten (z.B. Pferd, Katze, Seehund) wird es zur Appetitanregung verwendet, dazu sind geringe Dosen notwendig.
Gerade die Appetitanregung ist ein entscheidender Schritt sowohl bei Tieren wie „Jenny“, die ansonsten nicht genügend Flüssigkeit zu sich nehmen würde, als auch im Genesungsprozess, da so weitere Medikationen über den Fisch erfolgen können.
Fachkräfte müssen nicht „Dr. Google“ zurate ziehen
Jede Medikation wird ausschließlich nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt, jede Indikation wird sorgfältig abgewogen und keines der in unserer Obhut gehaltenen Tiere wird, wie gern behauptet wird, dauerhaft medikamentös behandelt, um eine Haltung erst möglich zu machen.
Unsere uns vorgestellten Ämter haben fortwährend Einsicht in alle Daten und bislang keinen Grund zur Beanstandung gehabt. Das liegt auch daran, dass die involvierten Personen als Tierärzte über Sachkenntnis verfügen und nicht „Dr. Google“ zurate ziehen müssen.
(Quelle: Stellungnahme von Dr. Katrin Baumgartner im Rahmen der Anhörung vor dem Landtag NRW am 28. April 2014)
Uff… zunächst mal möchte ich erläutern, dass ich kein Delfinarien-Gegner (mehr) bin, aber dieser Satz:“Wird dann vorübergehend verwendet, wenn Tiere einem sozialen Stress ausgesetzt sind, dem sie aufgrund der äußeren Bedingungen nicht ausweichen können.“, lässt mich leicht schlucken.
Natürlich kann kein Zoo an die Größe des natürlichen Lebensraum rankommen, jedoch hört sich das leicht nach Missstand an, auch wenn dank eines 3-wöchigen Praktikums in der Lagune „weiß“, dass sich die Tiere dort wohlzufühlen zu scheinen.
Es gehört durchaus zum „normalen“ Verhaltensspektrum auch von Großen Tümmlern, sich aus diversen Anlässen gegenseitig zu verkloppen. Auch in freier Wildbahn sind solche Auseinandersetzungen dokumentiert und aus Strandungsfunden weiß man, dass viele ältere Tiere oftmals mehr als nur einen gebrochenen Knochen ihr Eigen nennen – und dass solche Auseinandersetzungen durchaus auch tödlich enden können.
In Delfinhaltungen gíbt man sich daher alle Mühe, solche Konflikte zu vermeiden, indem man die Tier so „sortiert“, dass die MItglieder der einzelnen Gruppen bestmöglich miteinander auskommen und die Beckenanlagen so baut, dass sie sich auch mal aus dem Weg gehen können. Wenn aber mal wieder irgendwie „alles schief geht“, stehen die Tierpfleger (und Veterinäre) leider durchaus auch mal vor der Entscheidung, verletzte (oder gar tote) Tiere zu riskieren, oder ein einzelnes Tier auch mal *vorübergehend* medikamentös einzubremsen.
Auch bei Transporten steht bei besonders nervösen Tieren bisweilen das Verletzungsrisiko in Abwägung gegen eine (einmalige) Medikamentengabe.
Die Maßstäbe, die da angelegt werden, sind durchaus mit humanmedizinischen Indikationen vergleichbar. So werden in vielen Kliniken beispielsweise vor operativen Eingriffen Beruhigungsmittel (Valium) gegeben, um den Patienten den Angststress erträglicher zu machen (wofür ich seinerzeit durchaus dankbar war), und bei Demenzpatienten sitzt der Rezeptblock sowieso noch um ein Vielfaches lockerer, als in der Tiermedizin. Ebenso werden vor allem bei Hubschraubertransporten nervöse Patienten sehr oft sediert, um einen gefahrlosen Transport sicherzustellen.
Womit man wieder bei der Frage landet: Welche Maßstäbe sollen für die Tiermedizin gelten? Und mit welchem (moralischen?) Anspruch verlangt man, bei Tieren strengere Kriterien anzulegen, als beim Menschen selbst?
Ich denke, dass sind Nachteile, die man wissend in Kauf nehmen muss und vor denen man auch nicht die Augen verschließen darf, wenn man eine Sache befürwortet. Was natürlich nicht heißt, dass man sich darauf ausruhen und es versäumen darf, kontinuierlich an Verbesserungen zu arbeiten, beispielsweise größere Anlagen, Abtrennmöglichkeiten oder wenn nichts anderes hilft austausch von Tieren, so dass man möglichst harmonierende Gruppen zusammenbekommt.
Wer persönlich mit diese Nachteile nicht leben kann, hat jedes Recht, eine Sache deswegen abzulehnen. Nur sollte man sich dabei eins bewusst machen: Dass man etwas aus seinem persönlichen Emfinden heraus ablehnt, bedeutet nicht automatisch, dass die Tiere es genauso ablehnen würden. Das sind zwei voneinander unabhängige Dinge.
Aber wir wissen eben nicht, ob die Tiere es befürworten oder ablehnen würden. Woher auch ? Bisher kenne ich niemanden, der „Delfin“ spricht ;) Und da man Tiere nicht vermenschlichen kann, möchte ich lieber in Zukunft sagen, dass ich Delfinarien kritisch, aber nicht abgeneigt gegenüber stehe.
Ich denke, Tierquälerei sieht definitiv anders aus!
Und nach dem ich mich keine 5 Minuten mit dem Herrn Diestelhorst-Korte bei Facebook unterhalten habe (der ehemalige Tierpfleger über den der Bericht in der Quelle handelt) nehme ich meine Aussagen bzgl. der Medikamentenvergabe in Zoos zurück.
In dem Artikel wurden seine Worte ziemlich verdreht und aus dem Kontext gerissen.
Seine Worte: „In der Tat wurden dem Schimpansen-Mann Epulu vor über 30 Jahren Valium-Tabletten zur Ruhigstellung verabreicht. Eine kontinuierliche Vergabe von Psychopharmaka oder Schmerzmitteln ist zumindest im Wuppertaler Zoo ausgeschlossen. Wäre auch kontraproduktiv, denn wenn diese Medikamente einmal benötigt werden würden, würden sie bei ständiger Vergabe wirkungslos sein. So habe ich das auch gegenüber der Journalistin geschildert, die einen Bericht in der Zeitung „Die Welt“ über dieses Thema veröffentlicht hat. Um die Sache noch einmal auf den Punkt zu bringen: Meiner Meinung nach werden Medikamente, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen, nur nach ausgewogener Medikation in deutschen wissenschaftlich geleiteten Zoos verabreicht:“
Leider ist das Verdrehen von Tatsachen gängige Praxis bei den sogenannten „Tierschützern“. In den Stellungnahmen zur Delfinhaltung in NRW habe ich nicht ein einziges Argument entdecken können, das nicht entweder schon im Ansatz oder von den Voraussetzungen her falsch ist, oder nicht bereits durch wissenschaftliche Studien widerlegt wurde. Dazu kommen noch massenweise unbelegte Behauptungen („Delfine wollen dies und das“) und Unterstellungen („es ist unstrittig dass ..“) und fertig ist das Pamphlet.
Wenn das die Art ist, wie heute Politik gemacht wird, sehe ich mit Sorge in unsere Zukunft.
@Thomas: Mein Respekt, dass Sie weiter recherchiert haben und auch bereit sind, ihre erste Einschätzung zu korrigieren.
Ok, aufgrund der ganzen einseitigen negativen Presse, die einige Tierschützer betreiben versuche ich mir zur Zeit so gut es eben möglich ist, ein objektives Bild von der ganzen Situation zu machen um mir meine eigene Meinung bilden zu können. Dabei muss man schließlich auch den Punkt „Medikamentenverabreichung in Zoos“ beachten. Fakt ist leider nunmal, dass in Zoos generell zu vielen Tieren (z.B. auch ein Großteil aller „großen“ Affen-Arten) Psychopharmaka gegeben werden muss um sie überhaupt halten zu können oder um sog. Stereo-Typen zu brechen.
Quelle: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article127612535/Die-Tiere-in-deutschen-Zoos-stehen-unter-Drogen.html (insb. die letzten Absätze)
So auf Grundlage dessen habe ich mir die Dokumentation bzgl. der getätigten Medikamtengabe vom Tierpark Nürnberg angeschaut und ich musste erstmal mit Erschrecken feststellen mit was für einer Ordnung dort dokumentiert wird. Man kann in vielen Fällen überhaupt nicht nachvollziehen weshalb und wie viel ein Delfin überhaupt verabreicht bekam. Selbstverständlich war diese Dokumentation nie für die Öffentlichkeit bedacht, aber so kommt mit Sicherheit dazu, dass zumindest nicht zweimal überlegt wird, einem Delfin etwas zu verabreichen.
Natürlich nehme ich an, dass es bei vielen anderen Tierarten nicht anders ist, was es für mich aber nicht erschreckender macht. Wieso? Ganz einfach.
Ich arbeite seit mehreren Jahren in der Altenpflege und es ist ein riesiges Glück für die Bewohner, dass die vollständige Dokumentation sehr genau mehrmals im Jahr von verschiedenen Institutionen kontrolliert wird. So müssen wir immer Gewissenhaft arbeiten.
Worauf ich hinaus will ist einfach, dass das früher ganz und gar nicht der Fall war und dort dann auch ohne Probleme einem Bewohner, der ein wenig unter Stress litt sofort Valium oder ähnliches verabreicht wurde. Dies weiß ich aus Erzählungen von Dienstälteren.
Den Tieren Psychopharmaka zu verabreichen finde ich nicht schlimm.
Zoos lohnen sich wirtschaftlich einfach nicht ohne „exotische“ Tiere.
Daher kann ich das absolut verstehen, bin zwar kein Fan von, aber wenn es sein muss, muss es eben sein.
Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass wenn irgendjemand diese Dokumentationen mal kontrollieren würde. Also eine wirklich unparteiische Institution, die diese Ergebnisse dann auch veröffentlich.
Dann würde die Medikamentenvergabe trotzdem noch ein wenig gewissenhafter vorgenommen werden. Sei es nicht nur bei den Delfinen.
Ich hoffe demnach einfach mal, dass mal irgendjemand ein Licht aufgeht und auf so eine Idee kommt.
Ich gehe hierbei natürlich von meinem eigenen Empfinden aus und habe selbstverständlich keine Ahnung, wie schnell ein Delfin etwas verabreicht bekommt.
Es ist immer wieder schockierend mit welch unsauberen und damit wertlosen Daten die Delfinariengegner arbeiten. Wer es nicht einmal schafft, in seinem „Gutachten“ die einzelnen Tiere korrekt den Delfinairen zuzuordnen, in denen sie tatsächlich leben, sollte sich besser auch das Papier sparen.
Wie, bitte, soll man ein „Gutachten“ über den medizinischen Zustand bzw. die Behandlung von Delfinen ernst nehmen können, wenn darin schon die offensichtlichsten Grundlagen falsch sind. Wer nicht einmal sagen kann, welche Tiere er denn nun beobachtet/beurteilt haben will, kann nicht erwarten, dass der Rest seines Geschreibsels noch irgendwie ernst genommen wird. Das sind Ferndiagnosen ohne jeden Wert!
Leider muss ich da auch gleich wieder an das „Gutachten“ des Herrn Historikers Dr. phil. Christian Schulze denken, mit dem seinerzeit die Grünen Ihren Antrag „begründet“ hatten. Auch dort wurden, mit dem Ziel auf ein vorbestimmtes Ergebnis zu kommen, die Fakten so lange gemischt und verbogen, bis das Ganze auf einen Laien irgendwie plausibel wirkte. Damals wurden gleich mehrere Delfinarten mit vollkommen unterschiedlichen Verhaltens- und Lebensweisen in einen Topf geworfen. Die Schlussfolgerung war dann ebenso falsch, wie die gemachten (falschen) Voraussetzungen. Auf die Bedürfnisse jener Tierindividuen, um die es eigentlich geht, hatte sich der Historiker dann schon gar nicht mehr eingelassen.
Klasse Bericht, anschaulich zusammengestellt.
btw.: Kann man „Dr.Google“ eigentlich wegen Amtsanmaßung verklagen?