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Keine rosige Zukunft für den rosa Flussdelfin


Heute am Welttierschutztag möchte ich erneut auf die Situation des Amazonas-Delfins (der auch Boto genannt wird) aufmerksam machen. Viele Tausend der rosafarbenen Flussdelfine werden Jahr für Jahr getötet, weil Fischer ihr Fleisch als Köder für einen begehrten Speisefisch (Piracatinga) verwenden.

Amazonas-Delfin (Foto: Fernando Truijllo)

Amazonas-Delfin
(Foto: Fernando Truijllo)

Siehe dazu auch meinen Beitrag Die bedrohtesten Delfine sind Flussdelfine, den ich anlässlich einer Tagung im Nürnberger Tiergarten geschrieben habe. Die Artenschutzorganisation YAQU PACHA unterstützt Projekte in Brasilien, die dazu beitragen, die Flussdelfine zu schützen.

So wird mit Flussdelfinen Fischfang betrieben

Das Fleisch des Boto wird in eine Kiste aus Latten gelegt, die ins Wasser gelassen wird. Die Piracatingas werden in großer Zahl von dem faulenden Fleisch angezogen und können so rasch von den Fischern gefangen werden.

Wildköder haben an Popularität gewonnen, da sie in der Wildnis frei verfügbar und gut zugänglich für die fischenden Gemeinden sind, die an oder in der Nähe von Flussufern leben. Boto-Fleisch gilt als Köder von hoher Qualität, da es straff und fettig ist. Dadurch können in kurzer Zeit mehr Fische gefangen werden als mit anderen Ködern.

Der Piracatinga wird vor allem nach Kolumbien exportiert, wo er als Speisefisch sehr begehrt ist. (Quelle: WDC)

Erste Erfolge, doch schwierige Überwachung

Es gibt aber auch Erfolge zu vermelden. So berichtet die WDC, dass im Laufe vieler Verhandlungen am 18. Juli 2014 ein Gesetz erlassen wurde, das den Fang der Piracatingas in brasilianischen Gewässern verbietet. Ab 2015 darf nun fünf Jahre kein Piracatinga gefangen oder mit ihm gehandelt werden.

Doch große Amazonas-Gebiete sind abgelegen und die Einhaltung der Gesetze wird kaum überprüft. Die WDC hat deshalb eine Petition ins Leben gerufen, in der die brasilianische Regierung aufgefordert wird, ihr Verbot effektiv durchzusetzen!

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