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Der neue IWC-Vorsitzende erklärt seine Ziele


Der neue Vorsitzende der Internationalen Walfang-Kommission (IWC) ist ein Schweizer. In einem Interview, das Kessava Packiry (La Liberté) leitete, machte er deutlich, wie er seine Arbeit sieht.

Finnwale (Foto: Rüdiger Hengl)

Finnwale (Foto: Rüdiger Hengl)

Bruno Mainini ist Biologe. Er vertritt die Schweiz seit 2005 bei den IWC-Konferenzen. Der Zürcher ist außerdem stellvertretender Leiter für Artenschutz beim Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.

Neben der Schweiz zählen 87 Mitgliedsländer zum Verhandlungsgremium der IWC. Etwa die Hälfte davon befürwortet den Walfang.

Debatten sollen weniger aggressiv ablaufen

Mainini möchte, dass es bei den Tagungen in Zukunft nicht zu Szenen kommt, die denen in Fußballstadien ähneln. Sobald das Ergebnis einer Verhandlung bekanntgegeben worden sei, würden die Gewinner jubeln wie bei einem Fußballspiel. Auch will er die Aggressivität aus den Tagungen nehmen, die sich mitunter zwischen Tierschutzorganisationen und Landesvertretern aufbaut.

IWC reguliert Walfang

Der neue Vorsitzende erklärt in dem Interview auch, dass die IWC nicht da sei, um Wale zu schützen, sondern um den Walfang zu regulieren. Die kommerzielle Jagd kann grundsätzlich nicht verboten, wohl aber begrenzt werden. Island jagt zum Beispiel zu viele Wale. Die Jagdzahlen gehen nicht konform mit den vorgeschriebenen Quoten.

Es gibt drei Jagd-Arten

Die Kommission unterscheidet zwischen drei Jagd-Arten: die kommerzielle Jagd, die Jagd durch Einheimische und die wissenschaftliche Jagd.

Die IWC kann die wissenschaftliche Jagd, wie sie von Japan seit 20 Jahren betrieben wird, nicht verbieten. Doch wenn unter dem Deckmantel der Wissenschaft kommerzieller Walfang betrieben wird, ist ein Eingreifen möglich. So muss Japan – nachdem es ein Urteil des Internationalen Gerichtshofs gegeben hat – der IWC nun ganz genau darlegen, wie der wissenschaftliche Walfang aussieht.
(Quelle: Wir werden Druck auf Japan und Island machen)

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