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Viele Delfine starben an Folgen des Öl-Unfalls


Die aktuelle Öl-Katastrophe vor der Küste Santa Barbara/Kalifornien zeigt uns deutlich, welch verheerende Folgen derartige Unfälle haben. Siehe dazu auch die Bildergalerie bei tagesschau.de.

Große Tümmler  (Foto: Rüdiger Hengl)

Große Tümmler (Foto: Rüdiger Hengl)

Die Pflanz- und Tierwelt ist in großer Gefahr. Tauchervögel, Kormorane und Pelikane kämpfen um ihr Leben. Fische, Krustentiere und Oktopusse sind bereits verendet. Das Umweltschutzzentrum von Santa Barbara befürchtet, dass die vielen Wal- und Delfinarten, die hier an der Küste leben, beeinträchtigt werden könnten. Man kann nur hoffen, dass dem nicht so ist.

Deep-Horizon-Katastrophe verursachte den Tod vieler Delfine

Anders sieht es bei den Studienergebnissen zur Deep-Horizon-Katastrophe aus. Diese liegen nun vor und belegen, dass viele Delfine, die nach der Explosion der Bohrinsel gefunden wurden, an den Folgen des Öl-Unfalls gestorben sind.

Vor fünf Jahren – genau am 20. April 2010 – explodierte eine Bohrinsel im Golf von Mexiko. Bei der Deep-Horizon-Katastrophe flossen mehr als 380 Millionen Liter Öl ins Meer. Dazu kamen noch Bindemittel und Erdgas.

Nebennierenrinden und Lunge geschädigt

Geleitet wurde die Studie von der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Washington. In verschiedenen Untersuchungen konnte bewiesen werden, dass vor allem die Nebennierenrinden und die Lunge der Tiere beeinträchtigt waren.

Insgesamt wurden 46 verendete Große Tümmler untersucht, die zwischen Juni 2010 und Dezember 2012 tot an der Küste von Louisiana, Mississippi und Alabama angeschwemmt worden waren.

Zum Vergleich wurden 106 tote Delfine herangezogen, die entweder vor der Katastrophe oder in anderen Regionen verendet waren.

Die Belastungen der Nebennierenrinden (die unter anderem über Hormone den Blutdruck regulieren) und der Lunge waren so groß, dass zusätzliche Stressfaktoren wie Trächtigkeit, Kälte oder Infektionen zum Tod der Tiere führten.

Gifte gelangen ungefiltert in die Lunge der Delfine

22 Prozent der untersuchten „Deep-Horizon-Delfine“ litten an einer bakteriellen Lungenentzündung. Bei der Vergleichsgruppe waren es lediglich zwei Prozent.

Die Forscher gehen davon aus, dass die im Öl enthaltenen Umweltgifte (es handelte sich hierbei um Polycyclische Aromatische Kohlenwasserstoffe) ungefiltert in die großen Lungen der Tiere gelangten. Da Delfine ausdauernd tauchen können, verblieben diese Gifte lange Zeit in der Lunge und lösten dort die Entzündung aus.
(Quelle und weitere Informationen unter „Deepwater Horizon“ tötete massenhaft Delfine)

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