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2.230 Färinger haben Walfang-Lizenz erhalten


Wie die MEERESAKROBATEN bereits mehrfach berichtet haben, dürfen seit 1. Mai diesen Jahres nur noch lizenzierte Bewohner der Färöer Inseln Grindwale töten.

Grindwalfang auf den Färöer Inseln, LWL Münster  (Foto: Rüdiger Hengl)

Grindwalfang auf den Färöer Inseln, LWL Münster
(Foto: Rüdiger Hengl)

Offenbar haben bis jetzt 2.230 Färinger nach einer Reihe von Kursen ein Zertifikat erworben. Insgesamt leben auf 17 der 18 Inseln 48.000 Menschen.

Kursinhalte

Bei der Schulung wird die Gesetzeslage erläutert. Außerdem geht es darum, zu lernen, welche Tötungswerkzeuge eingesetzt werden dürfen. So darf zum Beispiel das sogenannte Grindmesser nicht mehr benutzt werden. Außerdem sollen die Jäger erkennen, wie man den Tod eines Tieres feststellt.

Neue Homepage

Auf einer neuen Homepage namens Whaling.fo (Whales and Whaling in the Faroe Island) erklären die Färinger, warum sie Grindwale töten und seit wann sie das tun. Sie machen auch vor dem Thema nicht halt, dass die Tiere mit Umweltgiften belastet sind und dass schwangeren Frauen vor dem Verzehr von Grindwalfleisch abgeraten wird.

Die Meere sind unser gemeinsames Erbe

Den letzten Punkt nehmen sie zum Anlass, an die Weltgemeinschaft zu appellieren, die Meere – die unser gemeinsames Erbe sind – zu schützen, damit sie nicht durch Müll, Giftstoffe und ausbeuterische Fischereitechnik eines Tages gänzlich geplündert und verseucht sind.

Bestand sei nicht gefährdet

Auf der Homepage kann man auch erfahren, dass der Grindwalfang – aus der Sicht der Färinger – sehr wohl nachhaltig sei. Die Inselbewohner gehen von 100.000 Tieren aus, die sich allein um die Färöer Inseln aufhalten. Sie würden pro Jahr durchschnittlich 800 Grindwale fangen und damit den Bestand nicht gefährden.

Keine Beschimpfungen!

Es gibt auch eine E-Mail-Adresse, an die man sich wenden kann, wenn man Fragen zum Grindwalfang hat: whaling@tinganes.fo

Falls ihr dort euren Protest kundtun wollt (was meiner Meinung nach auch sehr wichtig ist), so denkt bitte daran, den Ton zu wahren. Je mehr Beschimpfungen die Färinger erhalten, desto eiserner werden sie am Walfang festhalten. Das haben mehrere dokumentierte Reaktionen aus der Vergangenheit bewiesen.

Der Nutzen eines fairen Verhaltens wurde von Besuchern der Inseln bestätigt. So meint ein Beobachter: „Die Offenheit der Färinger gilt es auszubauen. Wer die Inselbewohner verurteilt, verlängert unter Umständen nur den Grindwalfang. Denn dann bewegen sich die Menschen in ihrem Fortschritt, den sie bisher gemacht haben, nicht weiter.“

Mehr zum Grindwalfang auf den Färöer Inseln findet ihr unter der Rubrik SOS. Argumentationshilfen gegen den Grindwalfang – in Bezug auf die Nachhaltigkeit – erhaltet ihr u.a. unter Unterschiede zu unserer Jagd auf Wildtiere.

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