Wie www.mallorcazeitung.es berichtet, stranden an der Küste der Balearen-Insel immer wieder Delfine.
In diesem Jahr waren es bereits 23 Tiere. Durchschnittlich stranden offenbar 34 Waltiere im Jahr auf den Balearen. Erhebungen werden erst seit 1993 vorgenommen, systematisch ausgewertet werden die Lebend- und Todfunde seit 1998.
Magen voller Plastiktüten
Der Magen eines im Juli 2015 obduzierten Tieres war voller Plastiktüten. Man geht davon aus, dass der Delfin einige Tüten geschluckt hat und weitere Stücke über die erbeuteten Fische, die ebenfalls Plastikteile gefressen hatten, aufgenommen hat.
„Delfine stehen im Mittelmeer an der Spitze der Nahrungskette. Die Kunststoffteile sammeln sich vom Plankton über die kleinen bis hin zu den größeren Fischen an und landen schließlich im Magen der Meeressäuger“, erklärt Gloria Fernández vom Schutzzentrum für Meerestiere des Palma Aquariums. „Wir müssen ein Bewusstsein dafür schaffen, dass man einen Strand nicht genauso sauber verlassen sollte, wie man ihn vorgefunden hat, sondern noch sauberer“, sagt die Biologin.
Am häufigsten findet man Streifendelfine und Große Tümmler
Zwischen 1998 und 2004 wurden insgesamt 571 gestrandete Wale und Delfine gefunden. Sie gehörten elf verschiedenen Arten an.
Am häufigsten stranden Streifendelfine (auch Blau-Weiße-Delfine genannt) und Große Tümmler. Das sind auch die Arten, die man am ehesten in den Gewässern der Balearen antrifft.
Die toten Streifendelfine werden oft erst in den stürmischen Monaten von Januar bis April an die Strände gespült. Die meisten Kadaver versinken jedoch, bevor sie das Festland erreichen. Küstennah schwimmende Große Tümmler dagegen stranden das ganze Jahr über.
Lebende Tiere sind oft schwer verletzt
„Manchmal finden wir Wale und Delfine, die noch leben, aber so schwer verletzt sind, dass wir ihnen nur noch helfen können, möglichst sanft zu sterben“, sagt Gloria Fernández. Eine spezielle Pflegestation hat ihr Team nicht. Wird ein gestrandetes Tier gefunden, so solle man die 112 anrufen, empfiehlt Gloria.
Tod durch menschliche Aktivitäten
Es zeigt sich immer wieder – egal ob auf den Balearen oder anderswo auf der Welt – Delfine und Wale leiden unter menschlichen Aktivitäten im und am Wasser.
Die meisten Tiere werden in den viel befahrenen Buchten von Palma und Alcúdia gefunden. Neben Fischernetzen, Schiffsverkehr und zunehmender akustischer und chemischer Verschmutzung werden die Meeressäuger durch Vireninfektionen bedroht.
Allerdings kann die genaue Todesursache nur selten festgestellt werden, weil die Tiere oft erst in stark verwestem Zustand gefunden werden oder es vielfältige Todesursachen gibt.
So weiß man bis heute nicht, warum sich im letzten Jahr zwölf junge Streifendelfine in die Bucht von Alcúdia verirrten und dort strandeten.
(Quelle: Mallorca Zeitung)