Wie stern.de berichtet, hat die japanische Küstenwache in Tokio den Neuseeländer Pete Bethune festgenommen. Ihm könnten bis zu drei Jahre Haft drohen.
Der „Sea Shepherd“-Aktivist war vor knapp vier Wochen auf ein Walfangschiff geklettert, wo er der Besatzung deutlich machte, dass er für sein kaputtes High-Tech-Schiff „Ady Gil“ Schadenersatz verlange.
Wie jedes Jahr hatten die Tierschützer versucht, die japanische Walfangflotte im Südpolarmeer bei der Jagd auf die Meeressäuger zu stören. Das Begleitschiff der Japaner kollidierte dabei mit der „Ady Gil“, dem Schnellboot der Organisation „Sea Shepherd“. Bethunes Schiff zerbrach dabei in zwei Teile, die sechs Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.
Vor japanischem Gericht stehen derzeit auch zwei Umweltaktivisten von GREENPEACE. Die Walschützer Junichi Sato und Toru Suzuki hatten der Tokioter Staatsanwaltschaft im Mai 2008 stichhaltige Beweise für massive Unterschlagungen von Walfleisch und dessen profitorientierten Verkauf durch Besatzungsmitglieder der Walfangflotte vorgelegt. Doch anstatt die von Greenpeace erhobenen Vorwürfe zu untersuchen, klagten die Behörden stattdessen die beiden Walschützer wegen Diebstahls und Hausfriedensbruchs an.
Aber auch die Verantwortlichen für den Walfang in der Antarktis müssen einen Prozess fürchten. So hat die australische Regierung angekündigt, vor den Internationalen Gerichtshof zu gehen, wenn Japan den Walfang im Südpolarmeer nicht freiwillig aufgibt.
Weitere Informationen:
* „Walschützer und Walgegner nehmen Kurs auf Marokko“
* „Paul Watson fährt nach Hause“
* „Protest gegen Massaker an Walen und Delfinen“
Bzgl. Kollision:
Schadenersatz ist gut…das war ein echter tätlicher Angriff mit dem In-Kauf nehmen oder gar mit dem Vorsatz, dass die Walschützer draufgehen. Deutlich wird das besonders dadurch, dass man selbst nach der Kollision versucht hat, die Besatzung des havarierten Schnellbotes mit Wasserwerfern vom Wrack zu spülen. Wenn man es nicht im Video gesehen hätte, würde man es fast nicht glauben wollen.