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Ungewöhnlicher Transportweg für Walfleisch


Der isländische Walfangunternehmer Kristján Loftsson, Chef des Unternehmens Hvalur, hat laut Zeit online eine Weltpremiere hinsichtlich des gewählten Transportwegs aufgestellt.

Finnwale (Foto: Rüdiger Hengl)

Finnwale (Foto: Rüdiger Hengl)

1.800 Tonnen Walfleisch ließ er nach Japan transportieren. Und dies nicht über den herkömmlichen Seeweg an Südafrika vorbei, sondern durch die arktische Nordostpassage. Es werden kaum Güter über diesen Seeweg an ihren Bestimmungsort geschifft – schon gar nicht Walfleisch.

Drei Monate unterwegs

Begleitet wurde der Frachter, der insgesamt fast drei Monate unterwegs war, von russischen Eisbrechern. Loftsson machte sich offenbar den Klimawandel zunutze, denn im Sommer sind große Strecken der Passage eisfrei.

Am 30. August 2015 erreichte der Frachter die japanische Hafenstadt Osaka, wo das Walfleisch entladen wurde.

Der neue Transportweg wurde anscheinend gewählt, um Protestaktionen durch Tierschützer zu vermeiden. Außerdem darf in manchen Häfen der früher genutzten südlichen Strecke kein Schiff, das Walfleisch transportiert, mehr anlanden.

Finnwale stehen unter Schutz

„Loftsson ist mit dieser Reise ein trauriges Meisterstück gelungen“, kommentiert Walschützerin Astrid Fuchs von WCD. Eigentlich ist durch das internationale Artenschutzabkommen CITES der Transport von geschützten Tierarten verboten.

Das transportierte Fleisch stammt, laut Greenpeace, von 137 Finnwalen, die im letzten Jahr in isländischen Gewässern gefangen wurden. Und diese Meeressäuger stehen unter Artenschutz. Doch Island, Norwegen und Japan umgehen das Verbot.

Auf der arktischen Route konnte der Transport nicht gestoppt werden, zumal Norwegen und Russland keine Einwände vorgebracht hatten. Auf diese Weise gelangte das Fleisch nun legal nach Japan.

Da in Island die Nachfrage nach Walfleisch immer mehr zurückgeht, exportiert es Loftsson nach Japan. Dort ist der Konsum gesellschaftlich akzeptiert.
(Quellen: Zeit online, Newsweek.com und The Japan Times)

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