Wird der Schweinswal zum Flusswal?


Die „Gesellschaft zur Rettung der Delphine“ (GRD) und die Naturschutzbehörde Landkreis Wesermarsch bitten dieses Jahr wieder um Meldungen von Schweinswalsichtungen. Seit 2007 sind insgesamt 118 Schweinswale während 66 Sichtungen in der Weser gemeldet worden. Meist sind die Kleinen Tümmler allein unterwegs (62 % aller Sichtungen), manchmal schwimmen sie zu zweit (27 %), ganz selten gab es sogar Beobachtungen von großen Gruppen mit bis zu 8 Tieren.

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Der Schweinswal wird immer öfter in Flüssen gesehen.
(Foto: Verena Pecsy)

Vor allem im Blexer Bogen zwischen Bremerhaven und Nordenham und bei Brake wurden die Meeressäuger häufig gemeldet. Manche der kleinen Wale mit stumpfer Schnauze und dreieckiger Rückenfinne schwimmen aber auch bis nach Bremen. Gute Beobachtungschancen bestehen von Ende März bis Ende Mai, danach verschwinden die Schweinswale wieder aus der Weser.

Nun soll genauer untersucht werden, wo sie sich bevorzugt aufhalten und warum. Hierzu benötigt die „Gesellschaft zur Rettung der Delphine“ die Unterstützung aller, die auf oder an der Weser unterwegs sind und ein bisschen Muße und Interesse haben, nach den meist schwierig zu entdeckenden Meeressäugern zu schauen.

Zum Eintragen der Sichtungsdaten und für nähere Informationen zur Erkennung kann ein Meldebogen heruntergeladen werden.

Ergänzend zum Sichtungsmeldeprogramm, das immer von der Anzahl freiwilliger Beobachter und viel Glück abhängt, wurden am 31. März 2010 zwei Klickdetektoren (C-PODs) in der Fahrrinne der Weser installiert, die die Ultraschalllaute der Schweinswale aufzeichnen und etwas mehr über die räumlich-zeitliche Verteilung und eventuell den Grund des Besuchs Aufschluss geben sollen.

Es wird vermutet, dass die Kleinen Tümmler Fischschwärmen folgen, die zum Ablaichen aus der Nordsee in die Weser schwimmen. Auch in der Ems, Jade und Elbe wurden in den letzten Jahren zunehmend Schweinswale gesichtet, ebenso wie entlang der gesamten niedersächsischen und niederländischen Küste.

Jede Sichtungsmeldung ist wertvoll und hilft, den Lebensraum der Schweinswale näher zu bestimmen und so gezielter zu ihrem Schutz beitragen zu können.

Vorsorglich werden Motorbootfahrer gebeten, auf Schweinswale zu achten und auf hohe Geschwindigkeiten in Uferbereichen zu verzichten, da die Gefahr eines Zusammenstoßes mit den kleinen Walen besteht und diese durch die verursachten hohen Wellen stranden können.

Wiederholt fanden Spaziergänger trocken liegende Tiere, einige konnten gerettet und rechtzeitig wieder ins Wasser zurückgebracht werden.
(Quelle: GRD)

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