Themen:

Das Duisburger Delfinarium


In seiner aktuellen Zoo-Serie (Teil 2) stellt der Tiergarten Duisburg das Delfinarium am Kaiserberg vor.

Bereits seit 21 Jahren arbeitet Ulf Schönfeld mit den Delfinen. Ihm zur Seite stehen weitere fünf Trainer. Fertiggestellt wurde das Delfinarium im Juli 1965.

Ulf Schönfeld mit seinen Delfinen (Foto: Rüdiger Hengl)

Ulf Schönfeld mit seinen Delfinen
(Foto: Rüdiger Hengl)

Es ist nicht nur das größte überdachte Delfinarium in Europa, es verfügt auch über das wohl beste Wasserfiltersystem: Die drei Millionen Liter Seewasser werden rein biologisch aufbereitet. Die Anlage ist eine Duisburger Erfindung. Für den Pilot-Bau spendierte die EU etwa 350.000 Euro.

Drei Vorführungen gibt es täglich. Ulf Schönfeld distanziert sich dabei vom Begriff „Show“. „Wir machen keine Shows, sondern wollen zeigen, was die Delfine natürlicherweise können“, sagt er. Dass diese Vorführungen einen hohen Unterhaltungswert haben, mache die Angelegenheit keineswegs unseriös. Da die Tiere nicht nach Beute jagen müssen, erhalten sie ihr tägliches Fitness-Training.

Auch wenn man mit menschlichen Maßstäben bei Tieren stets vorsichtig sein muss, so kann man doch davon ausgehen, dass Delfine auf die Reaktion des Publikums ihrerseits reagieren. Wenn Ivo, Pepina, Delphi und Daisy am Schluss der Show mit ihrer Schwanzflosse ins Wasser schlagen, dann machen sie das nach Ulf Schönfelds Erfahrung umso stärker, je lauter das immer nasser werdende Publikum der vorderen Reihen kreischt.

Mittlerweile lassen sich auch die beiden Jungdelfine vom Platschen und Springen der Erwachsenen inspirieren. Im Übrigen unterscheide sich jede Vorführung von der anderen.

Kein Delfin wird „gezwungen“, bei den Vorführungen mitzumachen. Auch während der Darbietungen sind die Rückzugsbecken geöffnet, sodass sich die Tiere in die Ruhezone begeben können, wenn ihnen danach ist.
(Quelle und Fotostrecke: rp-online)

Kommentar Meeresakrobaten: Dass die „Kunststücke“, die von den Großen Tümmlern in Duisburg gezeigt werden, keineswegs artfremde Bewegungsabläufe sind, kann man immer wieder in freier Natur erleben, wenn man die Delfine vom Schiff oder von Land aus beobachtet. Auch dort drehen sie Kapriolen, springen meterhoch aus dem Wasser, tanzen auf der Fluke, balancieren Gegenstände auf ihrem „Schnabel“, schlagen Saltos oder klatschen mit der Fluke aufs Wasser … (Letzteres habe ich erst vor ein paar Tagen im Roten Meer beobachtet.)