Allein im November sind bis heute in dem kleinen japanischen Fischerort Taiji 34 Delfine aus zwei verschiedenen Arten getötet worden.
Es handelt sich um Rundkopfdelfine und Große Tümmler der Pazifischen Unterart Tursiops gilli.
Am 1. September war der offizielle Beginn der alljährlich stattfindenden Treibjagd auf Delfine. Bis heute wurden – laut der Datenbank CetaBase – 270 Tiere gefangen, 165 von ihnen wurden geschlachtet (in Japan wird immer noch Delfinfleisch gegessen), 46 wurden wieder freigelassen und 59 werden als Wildfänge in Taiji bleiben oder an (in der Regel) asiatische Aquarien verkauft.
Weltzooverband setzte ein wichtiges Zeichen
Wann die Fischer aus Taiji von ihrem blutigen Handwerk lassen werden, ist ungewiss. Doch immerhin wurde in diesem Jahr ein großer Erfolg errungen. Denn der Weltzooverband (WAZA), dem auch japanische Verbände angehören, hat den Ausschluss aller Mitglieder beschlossen, die den sogenannten Dolphin Drive unterstützen und in Taiji gefangene Delfine aufnehmen. Die Meeresakrobaten hatten darüber im Mai berichtet.
Delfinfleisch wird immer weniger verlangt
Immer mehr Japaner verzichten auf den Konsum von Wal- oder Delfinfleisch. Auch das lässt hoffen.
Falsche Folgeschlüsse
Allerdings wird den Meeressäugern kein Gefallen getan, wenn Aktivisten in Deutschland fordern, man solle die beiden zoologischen Gärten in Nürnberg und Duisburg nicht besuchen, damit in Japan keine Delfine mehr gefangen werden. Das eine hat mit dem anderen rein gar nichts zu tun. Sonst müssten Tierschützer auch fordern, man müsse in Deutschland auf die Zucht von Hunden verzichten, damit in asiatischen Ländern keine Hunde mehr gegessen werden …
Im Tiergarten Nürnberg und im Duisburger Zoo leben insgesamt 17 Große Tümmler der Atlantischen Art Tursiops truncatus (die sich von der „japanischen“ Art Tursiops gilli unterscheidet). Der größte Teil der Tiere wurde in Delfinarien geboren.
In Deutschland gibt es bereits seit über 20 Jahren keine Neuaufnahmen von Wildfängen mehr, da die Nachzucht in Europa inzwischen sehr gut funktioniert.
Sowohl der Weltzooverband WAZA als auch die beiden zoologischen Anlagen in Nürnberg und Duisburg verurteilen die in Taiji stattfindende Treibjagd aufs Schärfste. Sie ist nicht mit dem Ethik-Codex der Zoos vereinbar.
Steter Tropfen …
Bei dieser Gelegenheit bedanke ich mich bei allen Meeresakrobaten-Fans für ihre Unterstützung bei der Hilfe, die Delfin-Treibjagd zu beenden.
Hier noch einmal der Link auf die Rubrik Japan – Land der blutenden Buchten. Sie beinhaltet weitere Informationen über die Treibjagd und zeigt auf, an wen ihr euch mit einem Protest wenden könnt. Aber bitte denkt daran, der Ton macht die Musik. Pöbeleien und ein Kollektivverurteilen aller Japaner nützt den Delfinen rein gar nichts.