In zwölf türkischen Vergnügungsparks werden rund 50 Delfine mehr oder minder schlecht gehalten. Sie belustigen die Zuschauer in zirkusähnlichen Shows. Für ein paar Lira mehr darf der Besucher die Tiere sogar streicheln und bekommt ein tolles Erinnerungsfoto obendrein.
Die Umweltschutzorganisation WWF sowie die Wal- und Delfinschutz-Organisation WDCS/München raten Touristen davon ab, solche Spaß-Einrichtungen zu besuchen. Nur so ließe sich der Delfinarien-Boom in der Türkei stoppen.
Aber in der Türkei gibt es nicht nur viele Menschen, die sich an den andressierten Kunststücken der Delfine erfreuen, sondern es gibt inzwischen massiven Protest durch Einheimische, Touristen, Tauchverbände, Mitglieder von Face Book usw. Sie alle machen mobil gegen die Delfinarien in den Tourismusgebieten am Bosporus.
Unter Beschuss steht vor allem das neueste Delfin-Projekt, der „Dolphin Park“ in ölüdeniz an der südlichen ägäisküste. Ein russischer Geschäftsmann hält hier zwei ausgewachsene Große Tümmler in einem kleinen Becken, wo sie später einmal mit Touristen schwimmen sollen (siehe auch MA-News vom 20. Juni 2010). Viele Menschen schlossen sich einem Schweigemarsch an, um dieses Geschäftsvorhaben zu verhindern. Doch der Bürgermeister von ölüdeniz – Keramettin Yilmaz – ist sich sicher, dass es den Delfinen gut geht. Dabei spricht er allerdings von „den Fischen“, die zweimal in der Woche tierärztlich untersucht würden.
Auch die MEERESAKROBATEN verurteilen derartige Anlagen, in denen Wildfänge zu Clowns missbraucht werden. Laut WDCS stammt etwa die Hälfte der türkischen Delfine aus dem Schwarzen Meer, wo sie bereits als gefährdete Art gelten. Elf Delfine wurden bei einer Treibjagd in Taiji/Japan gefangen und um die halbe Welt in die Türkei gekarrt.
(Quelle: tagesspiegel.de)
Dagegen muss man wirklich was unternehmen. Viele Leute sehen solche Einrichtungen aufgrund fehlender Kenntnisse als reine Unterhaltung an. Aufklärung ist hier extrem wichtig. Ich frage mich nur, ob es dort nicht auch gewisse Richtlinien und Vorgaben durch den Staat gibt oder können türkische Einrichtungen nach Lust und Laune arbeiten?